Die Schattenseiten der Elfenwelt treten zu Tage!

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hundenaerrin Avatar

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4,5 Sterne

Sophies menschliche Eltern wurden von den Neverseen entführt! Und wie es scheint, wurden sie nach Nightfall gebracht, an den mysteriösen Ort, den Lady Gisela errichtet hat und zu dessen Zugang ihr Sohn Keefe der Schlüssel ist. Um diese geheime Festung zu finden, ist ein Sternenstein von Nöten. Dieser befindet sich allerdings in der Hand von Ogerkönig Dimitar, der – wie wir wissen – nicht der größte Fan der Elfen ist. Und wären das allein nicht schon Sorgen, die zu schlaflosen Nächten führen, muss Sophie sich auch noch um ihre Schwester Amy kümmern und sich mit ‚Jungsproblemen‘ rumschlagen! Sophie sieht sich also ganz neuen Herausforderungen gegenübergestellt.

Der sechste Band ist ein Meilenstein dieser Geschichte und eine emotionale Achterbahnfahrt in vielerlei Hinsicht: 1. Ein ganz großes und sehr dunkles Geheimnis der Elfenwelt wird aufgedeckt, von dem ich schon in groben Zügen geahnt habe, dass es auftauchen wird. Auch die Hauptabsichten der Neverseen treten immer weiter zu Tage. 2. „Die Flut“ ist ein sehr emotionaler Band im Hinblick auf die Protagonistin Sophie. Aspekte wie ihre schulische Ausbildung, das Leben in Havenfield und der Kampf mit ihrer Identität treten in den Hintergrund. Dafür lernen wir eine hilflose Mondlerche kennen, die es nicht erträgt, den Dingen ihren Lauf zu lassen und abzuwarten. Sophies emotionale Überforderung wird hier sehr stark und für mein Empfinden authentisch dargestellt. 3. Der Aspekt des – so möchte ich es mal ausdrücken – Interessenkampfes um Sophies Gunst tritt in eine neue Phase ein. Und Shannon Messenger hat es wie immer geschafft, dass ich gleichzeitig geweint und gelacht habe. Zum größten Teil verdient das Lob dafür wieder einmal Keefe. Wie kann man ihn nicht gern haben? (Bei jedem seiner Sprüche habe ich mir mittlerweile Sophies Augenrollen angewöhnt…) Zudem werden seine Empathenfähigkeiten auf ein ganz neues Level gehoben und das braucht Sophie dringender denn je, schließlich folgt hier ein Schock dem nächsten.

Kritikpunkte: Es gab in diesem Band wirklich sehr viele offene Probleme und lose Enden, bei denen ich manchmal den Überblick verloren habe. Aber vermutlich war das Teil des Plans, um Sophies Hilflosigkeit nachempfinden zu können. Black Swan kämpft an so vielen Fronten zugleich und bisher hatten die Elfenfreunde ja nur immer Einblick in einzelne, ausgewählte Operationen.
Außerdem kam mir Fitz als Figur und Kognat von Sophie wieder einmal deutlich zu kurz. Ich mag Keefe, aber er verdrängt Fitz zusehends. Wehe, die Autorin lässt Fitzphie sterben! Das würde ich sehr tragisch finden. Fitz gibt sich schließlich sehr viel Mühe, Sophie mit kleinen Geschenken bei Laune zu halten. Seine Bemühungen sollten belohnt werden! 😉
Mir fehlte in den Wartezeiten der Aktivitäten von Black Swan der Schulalltag an der Foxfire, das Kognatentraining oder einfach nur Gespräche mit Grady und Edaline. Der Leser erfährt so gut wie nichts mehr über Sophies Schulfächer und ihre Fortschritte. Früher war es Sophies größte Sorge, ob sie an der Foxfire bleiben kann und hier ist es schon geradezu nebensächlich, ob sie das Schuljahr abschließt oder nicht.

Ich atme also einmal durch, bis Band 7 Ende August erscheint und wappne mich für die Dinge, die da kommen. Denn die Neverseen sind noch lange nicht am Ende ihrer Ziele…