Deutliche Längen, dafür inhaltlich ernster und brutaler

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nathi_taiwan Avatar

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Da die "Keeper of the Lost Cities"-Reihe so schnell übersetzt wird, sind wir inzwischen bei Band 7 (!) angekommen. Die Cover der gesamten Reihe sind identisch mit denen die englischsprachigen Originale und zeigen immer eine besondere Schlüssel- oder Actionszene aus dem jeweiligen Band. Dieser siebte Teil war ab dem letzten Drittel wieder sehr actionreich, entsprechend sieht man Sophie, Tam und Wylie vor Magie sprühend und rasant in Szene gesetzt.
Im Gegensatz zum actionreichen letzten Drittel dieses Bands standen jedoch ein sehr zähes und langatmiges erstes und zweites Drittel. Ohne spoilernde Details zu den Umständen verlieren zu wollen: Sophie verbringt circa ein Drittel des Buches mit ihren Genesungsprozess. Hier zeigte sich wieder eine der inhaltlichen Schwächen bzw. eine Schwäche im Schreibstil der Autorin, die sich leider nicht kurz fassen kann und nebensächliche Szenen unnötig in die Länge zieht. Meiner Meinung nach hätten ca 250-300 Seiten dieses Buches gestrichen werden können. Dies gilt insbesondere im Hinblick darauf, dass die Zielgruppe/ empfohlene Altersgruppe Kinder ab 11-12 Jahren ansprechen soll, die bei einem Buch mit 825 Seiten bestimmt erstmal vor einer kleinen mentalen Hürde stehen.
Darüber hinaus war dieser Band inhaltlich deutlich erwachsener und auch brutaler. Es finden sich mehrere Szenen mit brutaler Gewaltanwendung, aber auch Szenen, die aus einem erwachsenen Sci-Fi-Roman entsprungen sein könnten, mit Mischwesen, die in Kokons heranwachsen.
Was unsere Protagonst*innen betrifft, so befinden sich diese in einer "klassischen" Teenagerphase, das Love Triangle zwischen Sophie, Fitz und Keefe scheint endlich eine entscheidende Richtung einzuschlagen. Während ich es schön fand, in diesem Band auch mal einen ernsteren Keefe kennenzulernen, sind mir andere alte und neue Charaktere leider zu kurz gekommen, ebenso wie mir eine erwachsenere Sophie fehlt, da sie in vielen Szenen trotz all ihrer Talente immer sehr pessimistisch und gleichzeitig naiv ist. Wobei man fairerweise sagen muss, dass dieser Pessimismus natürlich von vielen Rückschlägen in Band 7 befeuert wurde. Für Band 8 wünsche ich die Clique und auch mir als Leserin mal wieder ein paar Erfolgserlebnisse...

Für mich leider der schwächste Band der Reihe! Nach dem interessanten Ende erhoffe ich mir von Band 8 eine spannendere Weiterentwicklung der Handlung und der Personen.