Ein buntes Potpourri, das die Wartezeit verkürzt

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martinasuhr Avatar

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Als Fan der Reihe war klar, auch dieses Buch muss ich lesen, konnte mir aber anfangs nicht recht vorstellen, was mich dabei erwartet. Mit den anderen Bänden ist es nur schwer zu vergleichen, da die ersten 500 Seiten eine Art Nachschlagewerk sind, in dem wir eine Fülle an Hintergrundinformationen bekommen. Hier werden nahezu alle Fragen beantwortet, die während der Lektüre der vorhergegangenen Bücher aufgetreten sein könnten. Wir bekommen Einblick in die Fallakten der einzelnen Figuren, nicht alle, da manche tatsächlich so geheim sind, dass sie unter Verschluss bleiben mussten, doch zu den meisten Akteuren. Zudem wird die Flora und Fauna beleuchtet, wir gehen auf House-Tour und entdecken die Anwesen der verschiedenen Elfenfamilien, bekommen Rezepte der Elfen-Leckereien zugespielt und noch vieles mehr. Besonders beeindruckend waren für mich jedoch die vielen Illustrationen, anhand derer man sich die Wesen und Akteure nun besser vorstellen kann; auch wenn ich zugeben muss, dass mich die Darstellung des Hohen Rates eher befremdet. Irgendwie wirken sie kaum älter als Sophie und ihre Freunde, was es mir schwer macht, in ihnen die Autoritäten zu sehen und sie mit ihren Handlungen in Einklang zu bringen. Aber das ist ein rein subjektives Empfinden.
Die Autorin weist in ihrem Vorwort explizit daraufhin, dass man es nur lesen soll, wenn man alle anderen Bände vorher kennt. Das stimmt, man könnte sonst mit vielem nichts anfangen, allerdings kennt man das meiste, was dort geschrieben steht eben auch den Büchern schon. Für mich ist es somit ein wundervolles Nachschlagewerk, in dem man immer wieder stöbern kann und auch immer wieder etwas Neues entdeckt.
Wirklich interessant wird es im letzten Teil des Buches, denn tatsächlich kommen wir neben all den Hintergrundinformationen auch noch einen kleinen (zumindest im Vergleich zu den anderen Büchern) Textteil, in dem die Story fortgeführt wird, allerdings nicht nur aus Sophies Sicht. In diesem Band kommt auch Keefe zu Wort, was mir unglaublich gut gefällt, denn so persönlich die Ich-Erzählperspektive ist, so limitiert ist sie auch, wenn es um Gedanken und Gefühle anderer geht. Daher hat es mich wirklich gefreut, nun endlich mal meinen persönlichen Liebling Keefe etwas besser kennenzulernen und mehr über die Geschehnisse zu erfahren, die direkt an Band 8 anschließen. Viel gibt es nicht zu entdecken, ja, es wird wieder ein Geheimnis gelüftet, doch so wirklich weit kommen wir damit nicht. Es ist viel mehr eine Art Schmankerl, dass uns die Wartezeit auf den nächsten Teil versüßt und die Neugier schürt. Ich denke auch, es ist wichtig, diese Details zu kennen, um nahtlos in die Fortsetzung zu starten. Deswegen kann ich es euch nur ans Herz legen, aber stimme der Autorin darin zu, dass ihr diese Bücher unbedingt in Reihe lesen solltet, da die Zusammenhänge viel zu komplex sind.