Eben doch ein guter Mann

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chrissilein1606 Avatar

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„Kein guter Mann“ klingt zunächst nach einem Roman, in dem es eben um genau diesen geht: keinen guten Mann.
Wenn man den Protagonisten Walter auf den ersten Seiten kennenlernt, könnte man dem Titel recht geben - mürrisch, mies gelaunt, auf Krawall gebürstet, ein Postbote, der seine besten Tage hinter sich hat. Sobald man jedoch weiterliest und nach und nach in Retrospektiven und der Gegenwartshandlung mehr über Walter erfährt, so muss man zu dem Schluss kommen, dass er vielleicht kein perfekter Mann, aber definitiv einer von den Guten ist. Insbesondere die Briefwechsel mit Ben und die Gespräche mit seiner Tochter Sandra zeigen, dass hinter all dem Schmerz und den Lasten, die er zu tragen hat, ein weicher Kern steckt, der im Grunde nichts anderes möchte, als den Menschen, die er wahrlich mag, Gutes zu tun.
Für mich war dieser Roman nach langer Zeit mal wieder einer, der einen gleichermaßen zum Lachen und zum Weinen bringt und damit an „Der Club der Traumtänzer“ und „Das Glücksbüro“ anknüpfen kann.