Grinch oder Gott?

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frau_ke Avatar

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Walter, knapp sechzig, ist ein Postbote wie er im Buche steht: Er erledigt seine Arbeit gewissenhaft, ist dienstbeflissen, aber eben auch ein Eigenbrötler. Als er in die Christkindfiliale strafversetzt wird, erreicht ihn ein Brief, der sein Herz berührt - und ein Briefwechsel mit ungeahnten Folgen nimmt seinen Lauf. Walter, der anfangs eher an den Grinch erinnert, spielt plötzlich Gott - und will das Leben von Ben (und dadurch vielleicht auch sein eigenes) retten. Ob ihm beides gelingt, bleibt bis zum Ende offen. Man bangt und hofft. Aber Izquierdo wäre nicht Izquierdo, wenn er nicht in jedem Kapitel den Leser aufs Neue überraschen würde.

Ja, es ist ein herzerwärmender Roman, aber eben keine beliebige Weihnachts-Happy-End-Geschichte. Vielmehr bietet Izquierdo eine Geschichte zum Lachen und Weinen, für Herz und Kopf. Und am Ende bleibt die Frage: Was macht einen guten Menschen aus? Gut gemeint ist eben nicht immer auch gut gemacht...

Fazit: Kein Wohlfühlschmöker, aber eine wunderbare Tragikkomödie.