Herzerwärmende Weihnachtsgeschichte

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eight_butterflies Avatar

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Walter ist ein Griesgram, ein Stoffel, ein Spielverderber, Miesmacher, unbequemer alter, miesepetriger Postbote und nicht mehr tragbar für die Firma. Er wird strafversetzt in die Christkindfiliale. Dort erhält er Briefe vom zehnjährigen Ben, welche dieser an den lieben Gott schreibt. Walter übernimmt die Rolle des lieben Gottes und zeigt allmählich, dass er im Herzen doch noch warm ist.

Von der ersten Seite an war mir Walter sympathisch, ich mochte seine miesepetrige Art zu provozieren, sich zu rächen, sich mit schlechtem Karma zu profilieren. Irgendwie stellte ich mir so einen vom Leben entzauberten alten Stinkstiefel vor. Geschickt gelingt das durch die liebevolle Brille des Autors, fast mit Humor schreibend die Story authentisch aufzubauen. Durch die eingewobenen Rückblicke in Walters Vergangenheit entsteht ein Verständnis für Genese des Miesepetrigen in Walter. Dieser hatte eine Vergangenheit mit viel Potenzial, jedoch auch Schicksalsschlägen, Fehlern und Missverständnissen. Irgendwie menschlich, wie eben das Leben selbst. Was so haften bleibt im Laufe der Jahrzehnte. Und was ist schon (k)ein guter Mann?

Der herzerwärmende Plot, verbunden mit der liebevollen sprachlichen Gestaltung berühren mich sehr und sind keineswegs trivial oder kitschig. Im Ganzen ist dieses Buch eine zeitgemäße Weihnachtsgeschichte und Walter ein moderner Scrooge. Das Buch ein Plädoyer für Mitmenschlichkeit, Toleranz und Verständnis, Güte und Wärme. Ein lohnenswertes Geschenk nicht nur in der Weihnachtszeit.