Kein guter Mann?

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marie aus e Avatar

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Walter ist Briefträger und legt sich mit jedem an. Seine Arbeitgeberin, die Post, hat die Nase irgendwann gestrichen voll und versetzt ihn in die Christkindfiliale in Engelskirchen. Ausgerechnet! Nachdem Walter die ersten Briefe im Namen des Christkinds aufgesetzt hat als Antwort auf Kinderbriefe, muss die neue Chefin einschreiten: das geht ja gar nicht. Walter darf nur noch vorgefertigte Formulare eintüteln...
Ein Brief eines 10-Jährigen Jungens schafft es aber, Walters verhärtetes Herz zu erweichen und er spielt Gott. Was gut gemeint war, entwickelt eine Eigendynamik.

Das Buch ist bittersüß und spielt zur Weihnachtszeit. Das Eingangssetting mit den Kinderbriefen und den Antwortbriefen, die so tun, als ob sie von Gott wären, ist nicht neu, die Entwicklung, die das Buch dann aber nimmt, schon.
Wir erleben in Rückblenden mit, wie Walter wurde, wie er nun ist.
Und erlebend den Walter in der Gegenwart, der so gar nicht ist, wie seine äußere Hülle manchmal vermuten lässt.

Ein wunderschönes Buch, das aber nichts mit einem rührseligen heile-Welt-Weihnachtsgeschichtchen zu tun hat. Tragisch und nichtsdestotrotz passend im Handlungsverlauf bis zum Ende.
Dazu leicht lesbar geschrieben, ich habe die 393 Seiten an einem Abend ausgelesen.