Lebensumstände und ihre Folgen - berührend und tiefgründig

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monalisa13 Avatar

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Andreas Izquierdo ist für mich immer ein Garant für gute Bücher und auch die Geschichte um Walter hat mich hier nicht enttäuscht.

Walter, knapp 60 Jahre, seines Zeichens altgedienter Postbote, ist immer bestrebt seinen Dienst mit höchster Korrektheit auszuüben, was bei seinen Mitmenschen nicht immer auf Wohlwollen stößt und so kommt es zu Konflikten. Aus diesem Grund wird Walter in die Christkindel-Filiale in Engelskirchen strafversetzt. Hier stößt er auf Bens Brief an den lieben Gott und so nimmt diese Geschichte einen sehr berührenden Verlauf.

Die Handlung ist auf zwei Zeitebenen geschrieben und so erfährt der Leser, dass es auch in Walters Leben sehr glückliche Momente gegeben hat und nur unglückliche Umstände ihn zu dem gemacht haben, was er heute ist.
Die Charaktere sind authentisch dargestellt und es werden hier Handlungen und Begebenheiten beschrieben, die im wahren Leben genauso hätten ablaufen können. Vorverurteilung, üble Nachrede, Ausgrenzung, Unverständnis, verkehrte Gefühle und Abhängigkeit, aber auch Warmherzigkeit, Mitgefühl, Bescheidenheit und Liebe. Dies alles und noch viel mehr, machen diese Geschichte zu einer ganz berührenden und tiefgründigen Lektüre, die am Ende noch einige Zeit nachhallt.

Durch den flüssigen Schreibstil und die kurzen Kapitel flieg der Leser nur so durch die Seiten. Das in einem warmen orange gehaltene Cover ist sehr schön gestaltet. Walter als einzelne Person mit den umherfliegenden Briefen ist völlig ausreichend und der Betrachter kann sofort erkennen, worum es in diesem Buch geht. Eine sehr schöne Geschichte gerade jetzt vor Weihnachten. Meine absolute Lesempfehlung.