Mein Gott Walter

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ecinev Avatar

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Walter ist ein überaus korrekter Postbote seit vielen Jahren. Allerdings gab es in letzter Zeit schon etliche Beschwerden und neues Ungemach drohte. Eine Versetzung in den Ruhestand lehnte Walter immer wieder ab und landete daher in der Filiale in Engelskirchen wohin Kinder ihre Wunschzettel schicken konnten.

So sitzt Walter eher missgelaunt an einem Schreibtisch und beantwortete die Wünsche der Kinder mit vorgedruckten Briefen. Neben den ganzen vor Rechtschreibfehlern strotzenden Briefen der konsumorientierten Bagage findet sich ein grammatikalisch einwandfreier Brief, gerichtet an den Lieben Gott mit der Bitte einen Klempner zu besorgen.

Kurzerhand übernimmt Walter den Brief und es entwickelt sich ein reger Schriftwechsel mit dem 10-jährigen Ben der mit seiner überforderten alleinerziehenden Mutter am Rande der Stadt wohnt und keine Freunde hat und Walter. In Rückblicken wird ebenso das Leben von Walter erzählt der jetzt im Alter ein verbissener einsamer Mann ist dessen Ehrlichkeit auch dazu führte, dass seine Familie sich abgewendet hat. Vielleicht kommt mit dem Besuch der Tochter noch etwas weihnachtliche Versöhnung auf?

Was für ein berührendes Buch. Teilweise heiter, teilweise traurig erleben wir diesen Kautz. Der Schreibstil ist eher nüchtern erzählend als lebendig aber dennoch gut lesbar fesselnd. Das Ende ist traurig, passt aber zu dem ganzen Buch. Ich habe es sehr gerne gelesen.