Sehr berührend und ganz anders, als erwartet

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
keke Avatar

Von

Der knapp 60 jährige Walter ist Postbote in Ründeroth, einem kleinen Örtchen im Bergischen Land.
Zu seiner Familie hat er kein gutes Verhältnis und im Arbeitsleben schafft Walter es immer wieder, sich unbeliebt zu machen.
Als eine Streitigkeit mit einem Postkunden eskaliert, soll Walter in Frühpension geschickt werden, was dieser jedoch auf gar keinen Fall möchte.
So wird er schließlich in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen strafversetzt, wo er Briefe von Kindern an das Christkind beantworten soll.
Keine Frage, dass Walter dafür der denkbar ungeeignetste Mensch ist, denn er empfindet die überwiegend materialistischen Wünsche der Kinder als eine Zumutung.
Erst als er einen Brief des kleinen Ben in die Hand bekommt, der nur einen Wunsch hat, nämlich einen guten Freund zu finden, ändert sich Walters Einstellung und er beginnt einen Briefwechsel mit Ben, dem er in jedem Fall helfen möchte.
Ab da erfährt der Leser, dass Walter außer der bisher gezeigten griesgrämigen Seite auch noch eine andere, nämlich eine sehr mitfühlende Seite, hat.
Neben dieser Geschichte erzählt Izquierdo immer wieder aus Walters Vergangenheit und der Leser erfährt, warum aus dem Menschen Walter eben jener Griesgram geworden ist, dem der Leser am Anfang des Buches begegnet.
Andreas Izquierdo ist hier erneut eine wunderschöne Geschichte gelungen, die rückblickend wesentlich mehr Tiefgang hat, als der etwas klamaukartige Anfang des Buches vermuten ließ. Es ist eine Geschichte über Liebe und Missverständnisse, über Schuld und Vergebung und hat mich sehr berührt.
Ich wünsche diesem wunderbaren Buch viele Leser, die hoffentlich ebenso begeistert sein werden, wie ich es war.