spannend trotz kleiner Schwächen

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petral. Avatar

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"Kein Sterbensort" von Clare Donoghue beginnt gleich sehr spannend. Eine junge Frau wird verfolgt, sie läuft um ihr Leben, doch ihr Verfolger erwischt sie und schlägt sie bewusstlos. Als sie wieder erwacht, liegt sie ganz alleine in einer engen Kiste und versucht verzweifelt, einen Ausweg zu finden.

Diese junge Frau heißt Maggie und man findet ihre Leiche in einem Grab, das jemand mit großer Sorgfalt vorbereitet haben muss, mit einer Minikamera ausgestattet, wohl, um ihren Todeskampf zu beobachten. Zur gleichen Zeit verschwindet der ehemalige Polizist Mark spurlos und man findet Blutspuren, die von ihm stammen.
Das sind zwei Fälle, die Detective Jane Bennet bearbeiten muss und bei denen man zunächst keinen Hinweis findet, dass sie etwas miteinander zu tun haben könnten. Während die Polizistin zusammen mit ihrem Team versucht, diese zwei Fälle zu lösen, muss sie sich noch zusätzlich mit ihrem Vorgesetzten Mike Lockyer auseinandersetzen, denn der macht eine schwierige Phase durch, was mit einem alten Fall zu tun hat und Schwierigkeiten , die es damals bei diesem Fall gab.
An dieser Stelle wurde die Geschichte für mich als Leserin leider ziemlich verwirrend, da ich das Vorgängerbuch von "Kein Sterbensort" nicht kenne, was aber wohl sehr hilfreich gewesen wäre, denn hier in der Geschichte wird immer wieder auf diesen alten Fall Bezug genommen, was das Lesen für mich dann leider etwas mühsam machte.
Ich habe diese Stellen dann leider irgendwann einfach möglichst schnell überflogen, hätte es aber schön gefunden, wenn entweder weniger mysteriöse Andeutungen über alte Fälle gemacht worden wären, oder wenn die Autorin das offenbar für diese Geschichte so wichtig hielt, vielleicht wenigstens ein paar Erklärungen gekommen wären, damit man nicht ganz so im Dunkeln tappt, warum der Vorgesetzte von Jane Bennett so schwierig ist und was es denn überhaupt für Probleme gab in seinem alten Fall.

Doch wenn man diese ganzen Hinweise auf die schon abgeschlossenen Fälle einfach ausblendet und nur die aktuellen beiden Fälle verfolgt, dann ist dieses Buch sehr fesselnd und der Schreibstil gefiel mir sehr gut.Besonders spannend fand ich , dass die Handlung zwischendurch immer wieder zu den Opfern wechselte und man ihre Gedanken und Ängste dadurch sehr gut nachfühlen konnte. Die Auflösung war für mich zwar nicht so ganz überraschend und auch nicht so ganz glaubwürdig, aber im Großen und Ganzen fühlte ich mich von "Kein Sterbensort" sehr gut unterhalten und werde mir die Autorin auf jeden Fall mal merken.