Katastrophenalarm

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kimvi Avatar

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Die 47-jährige Christine Schmidt bekommt einen mysteriösen Anruf von ihrer Freundin Marleen. Marleen macht zur Zeit Urlaub in Dubai und kann nicht wie geplant nach Hause zurückkehren. Sie steckt in Schwierigkeiten, kann am Telefon aber nicht näher auf die Gründe eingehen. Sie bittet Christine eindringlich sofort nach Norderney zu fahren und dort ihre Pension führen. Da Christine sowieso gerade einen Urlaub mit ihrer Schwester Ines plant, reisen die beiden spontan auf die Nordseeinsel. Die Schwestern halten die Vertretung in der Pension vor ihren Eltern geheim, denn sonst würden die beiden sofort mitfahren, um ebenfalls dort zu helfen. Dieses Chaos versuchen Ines und Christine auf jeden Fall zu vermeiden. Die Führung der Pension stellt die Schwestern vor große Herausforderungen, denn beide haben keine Ahnung vom reibungslosen Ablauf in der Gastronomie. Zu allem Übel bietet Marleen Halbpension an, doch keine der Schwestern kann etwas kochen, das auch nur entfernt genießbar wäre. Da niemand von Marleens Schwierigkeiten erfahren darf, müssen die beiden Stillschweigen bewahren. Sie versuchen händeringend sich nichts anmerken zu lassen und erfinden haarsträubende Ausreden. Doch der Reporter der Inselzeitung scheint bereits Witterung aufgenommen zu haben. Aber es kommt noch viel schlimmer als gedacht, denn die Eltern der beiden ahnen, dass sie auf der Insel dringend gebraucht werden und rücken zum Hilfseinsatz an....


**Meine Meinung**


"Kein Wort zu Papa" ist bereits der fünfte Band mit der Hauptprotagonistin Christine Schmidt. Da die einzelnen Teile in sich abgeschlossen sind, können sie unabhängig voneinander gelesen werden. Einem Quereinstieg ohne jegliche Vorkenntnisse steht also nichts im Wege. Wenn man allerdings an der Weiterentwicklung der Charaktere und einem chronologischen Aufbau interessiert ist, empfiehlt sich natürlich die Einhaltung der Reihenfolge.

Das Geschehen rund um den spontanen Hilfseinsatz in der Pension wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Christine, erzählt. Dadurch schlüpft man in ihre Haut und wird ein Teil der Schmidt-Familie. Man erlebt Christines Gedanken und Gefühle hautnah mit und kann die kleinen und großen Missgeschicke, zu denen es im Verlauf der Handlung kommt, gut nachvollziehen. Nach "Urlaub mit Papa" ist dieser Band der zweite, der Christine nach Norderney führt. Es gibt also nicht nur ein Wiedersehen mit liebgewonnenen Familienmitgliedern, sondern auch mit alten Bekannten von der Nordseeinsel. Allerdings werden auch einige neue Charaktere eingeführt. Die Akteure wirken lebendig. Sie alle haben ihre kleinen Schwächen, die sie ganz normal und damit glaubwürdig erscheinen lassen. Allerdings muss man sich gerade bei Christine oft vor Augen halten, dass es sich um eine 47-jährige Frau handelt. Denn aufgrund ihres Verhaltens kann man sie oft deutlich jünger einschätzen.

Der Einstieg in das neue Abenteuer von Christine gelingt mühelos. Durch den detaillierten Schreibstil kann man sich den Urlaubsort lebhaft vorstellen und so ganz nebenbei ein wenig in Ferienstimmung geraten.  Im Verlauf der Handlung kommt es zu einigen turbulenten Situationen. Doch leider wirken diese längst nicht so humorvoll wie erhofft. Teilweise plätschert die Erzählung, ohne Höhen und Tiefen, vor sich hin. Die Ereignisse wirken vorhersehbar und nicht immer glaubhaft.

Ingesamt gesehen hatte ich mir deutlich mehr von dieser Erzählung erhofft. Das ein oder andere Schmunzeln konnte ich zwar manchmal nicht unterdrücken, doch die großen Lacher blieben bei mir leider aus. Dennoch ist der Roman gut als nette Unterhaltungslektüre geeignet, bei der man einfach mal die Seele baumeln lassen und der Handlung ohne große Konzentration folgen kann. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala erhält das Buch drei von fünf Sternen.