Oh Papa!

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saralie Avatar

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Christine hängt seit einiger Zeit gewaltig durch: Seit ihre Stelle wegrationalisiert wurde, arbeitet sie selbstständig für eine Frauenzeitschrift, wo sie eine Kolumne schreibt. Eigentlich will sie mit Johann zusammenziehen, der nur leider seit ein paar Monaten aus beruflichen Gründen in Stockholm ist und dessen Vertrag dort schon wieder verlängert wurde. Gerade, als ihre Familie sie mit ihrer Schwester Ines zum Urlaub nach Dänemark schicken will, erhält sie einen seltsamen Anruf von ihrer Freundin Marleen, die in Dubai auf unbekannte Zeit festsitzt und sie nun bittet, vorübergehend die Leitung ihrer Pension zu übernehmen. Christine hatte im Jahr davor dort schon geholfen (in "Urlaub mit Papa") und kennt sich dort aus. Also wird aus Dänemark Norderney und weil Marleens Anwalt auf Stillschweigen besteht, werden nur ihre Schwester und Gesa, die Aushilfe, eingeweiht. Alle andere bekommen eine harmlose Version der Geschichte zu hören. Doch dann kommt erst Christines Mutter als Hilfe - was die Sorge schürt, dass sich auch ihr Papa auf den Weg machen könnte, um seinen Freund Kalli zu besuchen und alle zu "unterstützen"...

Auch dieses Buch um Christine war wieder amüsant und sehr flüssig zu lesen. Die Charaktere sind so liebevoll beschrieben, dass man sie einfach gern haben muss - würde man sie nicht schon aus den Vorgängerbänden kennen. Und damit komme ich auch gleich zu meinem Kernproblem mit dem Buch: Ich fand viele Figuren einfach anstrengend. Christine, die an ihrer Schwester nur rumnörgelt, aber selbst vieles nicht auf die Reihe kriegt. Über ihre Eltern muss man nix sagen, aber darüber, dass Christine es nicht schafft, sich zu behaupten und das mit 47... dabei hat ihre Schwester das ja angeblich halbwegs raus. Bei diesem Buch hat es schon gedauert, bis ich damit warm geworden bin, am Anfang fand ichs ein bisschen zäh, bis die Geschichte in Schwung kam.

Mit der Zeit wurde es dann allerdings besser, vor allem, irgendwie ist Christine besser zu ertragen, wenn Männer im Spiel sind. Mehr sag ich dazu jetzt nicht, ich glaube, bei dem Buch sollte man sich selbst ein Bild machen. Die Vorgänger muss man meiner Meinung nach nicht zwingend gelesen haben, es wird zwar manchmal Bezug auf sie genommen, aber immer so, dass man verstehen kann, was damals war. Ob allerdings die Vorgänger nach der Lektüre von "Kein Wort zu Papa" noch Spaß machen, da bin ich ein bisschen skeptisch. Muss aber jeder selbst wissen/ausprobieren.

Ein kleiner, aber meiner Ansicht nach amüsanter Fehler hat sich auf S. 366 eingeschlichen: Da erstarrt Christine statt zur "Salzsäule" zur "Salzsäure" =)

Fazit: Auch wenn ich nicht sicher bin, ob der Reihe eine weitere Fortsetzung gut tun würde, ist "Kein Wort zu Papa" ein amüsantes Buch für ein paar nette Lesestunden.

Reihenfolge:
1. Ausgeliebt
2. Unzertrennlich
3. Urlaub mit Papa
4. Tante Inge haut ab
5. Kein Wort zu Papa