Annas Angstneurosenbekämpfung

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adel69 Avatar

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Die Handlung:
Anna Rogner leidet an einer Angstneurose. Sie lebt in einer 55 qm großen Wohnung in Graz (Österreich). Selbst, wenn sie spazieren geht – beispielsweise im Wald – packt sie die Angst. Auch Schlafstörungen können durch die Angst hervorgerufen werden.

Anna arbeitet bei einer Bank in der Wertpapierabteilung. Ihre Kollegen wissen nichts von ihren Angststörungen. Wer etwas davon weiß und Anna auch gut versteht, sind ihre Mutter und ihr Bruder. Selbst ihre Freundin Sue will Anna nichts über ihre Krankheit sagen.

Gegen diese Angst muss sie etwas tun, hat sie beschlossen und sich in Behandlung zu einer Psychotherapeutin begeben. Frau Dr. Hinterleitner heißt diese. 26 Psychotherapie-Sitzungen hat Anna bereits hinter sich und über 2.000 Euro dafür ausgegeben. Ob diese Therapie etwas bringt? Anna geht durch viele Stimmungsschwankungen. Sie versucht, viel Positives in ihrem Leben zu sehen – aber es gibt Momente, während derer sie vieles negativ wahrnimmt.

So auch die Behandlung bei Frau Dr. Hinterleitner. Einerseits bringt die Therapeutin Anna bei, dass die die Angst aushalten und mit ihr spazieren gehen soll. Anna soll sich vergegenwärtigen, dass sie mit Liebe, Mut, Gelassenheit und anderen positiven Gaben beschenkt wurde. Mit solchen Methoden kann die Angst irgendwann schrumpfen, bis sie so klein ist wie ein Hupfball. Andererseits blickt Anna mit Sorge auf den hohen Geldbetrag, den sie schon für die Therapiesitzungen ausgegeben hat.

Wenn Anna ihre 97-jährige Oma besucht, kommt sie etwas zur Ruhe. Oma hat einen Hund, namens „Salamander“. Und bei Oma trifft sie auch Matts. Er ist ein richtig toller Typ, gut aussehend. Aber er ist unhöflich und verabschiedet sich nicht von ihr. Darüber regt sie sich auf.

Aber Matts entschuldigt sich bei ihr. Er schreibt ihr einen Brief, den er ihr gerne persönlich überreicht hätte. Jedoch macht sie ihm die Wohnungstür nicht auf, als er klingelt, weil sie nicht weiß, dass er sie besuchen will. Deswegen legt er den Brief vor ihre Eingangstür.

Als sie ihn findet, ist sie entzückt, euphorisch. Matts schreibt schüchtern, verhalten. Er entschuldigt sich, er will Anna wiedersehen und sie besser kennenlernen. Eine Liebe scheint sich anzubahnen. Endlich wieder, nachdem Anna sich von ihrem vorherigen Freund Max getrennt hat. Als sie ihr gemeinsames Baby verloren, begannen Annas Ängste. Sie konnte den Tod ihres Kindes nicht so leicht verarbeiten, wie Max es offensichtlich tat.

Und jetzt scheint es einen neuen Lichtblick in Annas Leben zu geben. Eine neue Liebe, ein neuer Partner. Sie fiebert ihrem ersten Date mit ihm entgegen. Sue, ihre Freundin, soll ihr helfen, die dafür passenden Kleider zu kaufen….


Meine Meinung:
Die Autorin hat eine flüssige Schreibe, das Buch lässt sich relativ flott lesen. Ich nehme an, dass es sich hier um einen autobiographischen Roman handelt und die Autorin viel von dem, was sie in der Ich-Perspektive erzählt, auch selbst erlebt hat.

Die Autorin mischt aktuelle Geschehnisse, die Anna erlebt hat, mit ihren Gedanken rund um die Angst. Wer innere Monologe lesen möchte, sollte dieses Buch lesen!
Mir ist das alles oft zu ausführlich. Das Thema „Angst“ interessiert mich schon, auch was man dagegen macht. Anna leidet an großen Angstneurosen und muss groß und breit erzählen, was in ihrem Körper und in ihren Gedanken vorgeht, wenn beispielsweise jemand an ihre Wohnungstür klopft. Da malt sie sich aus, dass sie gleich ermordet werden könnte, wenn sie die Tür öffnet.

Oder als sie mit Sue Kleider kaufen geht, um für das Rendezvous mit Matts gut angezogen zu sein. Dieser Kleiderkauf wird auch detailliert beschrieben. Auch vor diesem Rendezvous denkt sie viel nach. Mal hat sie Angst davor, dann wieder freut sie sich darauf und ist aufgeregt. Und wenn Anna an sich selbst zweifelt, fängt sie an zu weinen.

Man braucht schon viel Geduld und Einfühlungsvermögen, um das, was Anna erzählt, in sich aufnehmen zu können. Man muss viele Stimmungsschwankungen aushalten – freut sich aber auch ehrlich mit, wenn Anna sich freut und wenn sie Spaß hat.


Mein Fazit:
„Keine Angst, es ist nur Liebe“ ist ein Roman über eine Frau, die an Angstneurosen leidet und sich verliebt. Und das eröffnet Chancen, ihre Angst heilen zu können.

Da mir das Buch oft zu detailliert und zu ausschweifend war, was auch meine Geduld bisweilen arg strapazierte, ziehe ich zwei Bewertungssterne ab.
Ich vergebe diesem Buch drei Sterne und empfehle es weiter. Man kann hier lernen, wie es Menschen geht, die unter Angstneurosen leiden.