Viel Angst, noch mehr Klamotten

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Seit sie vor einiger Zeit ihr Baby verloren hat und kurz danach von ihrem Freund verlassen wurde, hat die Bankangestellte Anna Angst vor allem und jedem, - außer vor ihrer Freundin, ihrer Familie und ihrer Therapeutin. Dann lernt sie Matts kennen, einen wahren Traumtypen. Dennoch hat sie Angst, sich auf ihn einzulassen, bis er sie mit Aufgaben verblüfft, welche Anna von seiner Liebe überzeugen sollen.

Mein Eindruck:
Es hätte so schön sein können, wenn sich die Autorin mit der Hälfte der Seiten zufrieden gegeben hätte. Leider überspannt Frau Zebinger jedoch den Bogen ihrer Geschichte komplett. Fast fragt man sich, ob sie eine Seitenvorgabe vom Verlag erhalten hat, die unbedingt zu erreichen war, denn nach zwei Dritteln hätte das Buch einen schönen Schluss gefunden. Hätte, denn dann folgten noch zig Seiten mit einer Pseudokatastrophe und vielen "er liebt mich, er liebt mich nicht, oder doch, oder doch nicht...?" und Verhalten, Hoffen und Bangen klangen mehr nach Teenager als nach gestandener Frau. Außerdem vermisste ich bei der Dame den Tiefgang, der mit der Ausgangslage des großen Verlusts zu erwarten gewesen wäre. Viel zu viel - für meinen Geschmack - wurde das Thema Designerfummel, Styling und posieren vor dem Spiegel ausgewalzt. Von einer studierten, 30jährigen Dame erwarte ich andere Gedanken als nur die um die äußerliche Wirkung. Dadurch bekam die Hauptfigur einen sehr oberflächlichen Anstrich (egal, wie sehr das Schicksal sie gebeutelt hat), denn auch ihren Mitmenschen brachte sie nur dann Wohlwollen gegenüber, wenn sie vor allem den optischen Ansprüchen genügten. So verflachte die schöne Geschichte des Anfangs immer mehr.
Noch etwas brachte die Leserin zum Ergrimmen: Was bringt eigentlich die Autorin einer fiktiven Geschichte dazu, ihre männlichen Figuren allesamt ähnlich zu benennen? Matts, Max und Mark, - ganz ehrlich, anfangs dachte ich, dass ein Fehler seitens des Lektorats vorliegen müsste.

Fazit:
Gute Grundidee, durch zu viel Oberflächlichkeit und die Unfähigkeit, ein Ende zu finden, leider zum Schluss verspielt
2 Sterne