Falsche elektrische Impulse

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Genevieve Foster erwacht orientierungslos, fühlt sich wie nach einer schweren Operation und stellt fest, dass sie nackt, mit einem Infusionsbeutel und gefesselt auf einem Bett in einem dunklen, großen Raum liegt. Sie kann sich an nichts erinnern und überlegt, wer ihr helfen kann. Plötzlich öffnet sich die Tür, Schritte kommen auf sie zu...
Julian trinkt sich in einer Bar Mut an. Die Global A-Fib Fundation, kurz GAFF, hat ihm keine weiteren Forschungsgelder bewilligt, sondern ihm nur eine Fristverlängerung gewährt. Um seine Forschungen zum Vorhofflimmern abschließen zu können, die bereits zwei Jahren in Anspruch genommen haben, muss er am lebenden Subjekt arbeiten. Seine eigenen Patienten kommen nicht in Betracht. Bei ihrem Verschwinden käme ihm die Polizei auf die Spur. Er benötigt acht andere Personen. Julian baut auf seinen Charme. Eine blonde Frau, die sich als Genevieve vorstellt, reagiert auf seinen Flirt. Auf seine Wette, dass sie um halb zwölf in seiner Wohnung sitzen wird, geht sie zunächst nicht ein, aber er kann sie doch mühelos "abschleppen". Fast hätte er sich durch Küssen von seinem eigentlichen Vorhaben abbringen lassen - und sie will im Innern mehr von ihm und deshalb nicht sofort mit ihm ins Bett. Julian mischt ihr ein starkes Betäubungsmittel in ihren Drink...
Nun steht er an ihrem Bett, erleichtert, dass sie aufwacht. Sie will wissen, was er von ihr will, und kann sich nicht wehren, als er mehr Lösung durch den Infusionsschlauch laufen lässt und den Herzmonitor einschaltet. Als die Narkose wirkt, beginnt er mit der Operation am Herzen, was zu Hause schwieriger ist als im Krankenhaus. Er weiß bereits, dass keines seiner Studienobjekte überleben wird.

Sami Rizzo, die immer noch unter einem alten Fall leidet, und Al Diaz stoßen auf zwei gemeinsame Jahre an. Er berichtet ihr, dass der Serienkiller Simon auf Berufung verzichtet hat. Sami vermisst die Polizeiarbeit nicht und möchte immer noch Sozialarbeiterin werden.

Auf diese Leseprobe war ich schon seit der Ankündigung gespannt. Daniel Annechinos erster Thriller mit Sami Rizzo und Al Diaz hat mir ganz gut gefallen, auch wenn es sich meiner Meinung nach nicht um einen Spitzentitel gehandelt hat. Bei diesem Buch scheint es ähnlich zu sein. Denn auch hier sind der Täter und seine Gründe sehr schnell bekannt, und es geht wohl nur darum, das Verschwinden der jungen Frau - und wahrscheinlich noch weiterer Personen - aufzuklären und vielleicht noch rechtzeitig eingreifen zu können, bevor sie sterben.

Trotzdem scheint sich der Thriller wieder gut und schnell lesen zu lassen, und es ist wohl auch eine gewisse Spannung vorhanden. Manche Szenen werden für meinen Geschmack ein bisschen zu ausführlich geschildert. Schön ist das Wiedersehen mit alten Bekannten, insbesondere natürlich Sami und Al. Man kann dieses Buch sicherlich auch lesen, ohne den ersten Band zu kennen. Allerdings wird bereits einiges darüber verraten, so dass man den ihn vielleicht gar nicht mehr lesen möchte, wenn man den zweiten kennt. Ich denke, es ist deshalb besser, sich an die Reihenfolge zu halten.