Gnadenlos gut! – Daniel Annechino, Keine Gnade!

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ravenmoon Avatar

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Da will man nur mal kurz, eigentlich ohne große Lust, die Leseprobe anlesen, und findet sich plötzlich von der Story gefesselt wieder. Ähnlich wie die junge Frau im Prolog hängt man am Tropf. Und ähnlich wie bei dem Opfer am Beginn dieser grandiosen Leseprobe tropft nicht nur flüssige Nahrung durch den imaginären Schlauch; aber kein zusätzliches Narkotikum, sondern ein Suchtmittel.
Der Autor Daniel Annechino schafft es den Leser in seine Welt zu ziehen, ohne sich dabei abgehalfterter Klischees, oder einer gossenhaften Sprache bedienen zu müssen. Klare Sätze, deutliche Formulierungen, stilistisch absolut top. Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht. Barbara Krause macht ihre Übersetzungsarbeit hervorragend. Und so vergeht die Zeit mit der Leseprobe wie im Flug. Die Leichtigkeit des ersten Kapitels, in dem uns das Opfer aus dem Prolog noch frei und unbekümmert begegnet, klingt leise an, fast melodiös gepaart mit dem innerlichen Schrei: „LAUF WEG!“ Manchmal ist es ein „Graus“, als Leser schon vorab zu wissen was kommen kann. Schicksal eines Krimilesers. In diesem Falle gekonnt in Szene gesetzt!
In Kapitel 2 begegnen wir dann Sami (Samantha) Rizzo und ihrem Partner Alberto Diaz, dem Ermittlerpaar, das wir schon in Daniel Annechinos Erstling „Leise stirbst du nie“ kennen lernen durften. Praktisch in ein, zwei Sätzen werden an die grausamen Ereignisse des vorhergegangenen Falls erinnert, vor allem an das, was Sami Rizzo selbst widerfahren ist.
Noch ahnen die Beiden nichts von dem Grauen, das schleichend auf sie zukommt.
Wird es so brutal enden, wie in dem ersten Buch von Annechino? Kann der Autor die Spannung halten und sogar toppen?
Das ganze Buch wird’s zeigen …!