Keine Gnade

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mrs-lucky Avatar

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Von Daniel Annechino habe ich bislang noch nichts gelesen, ich erinnere mich, dass mich die letzte Leseprobe zu „Leise stirbst Du nie“ nicht so zugesagt hatte, weil sie mir zu brutal war. Auch diesmal ist die Geschichte wieder sehr heftig, ein Chirurg operiert zu Forschungszwecken Menschen ohne Narkose am Herzen und nimmt ihren Tod in kauf. Einerseits ist das Szenario auch hier brutal, immerhin baggert Julian gezielt in einer Bar Genevieve an, um an ihr seine Experimente durchzuführen, gleichzeitig tritt er in eben dieser Bar als charmanter Mann auf und zeigt durchaus Gefühle und Skrupel. Er ist jedoch derart von seinen Forschungen besessen, dass er diese ausblendet.

In einer Zwischensequenz erscheinen der Ermittler Alberto Diaz und seine Partnerin Sami Rizzo, die offenbar in dem vorhergehenden Band eine Rolle gespielt hat.

Julian handelt zwar grausam, die Sprache ist jedoch nicht abstossend, sondern der Erzähler beobachtet aus einer Distanz. Dieser Stil passt gut zu der Sachlichkeit, mit der Julian sein Vorhaben durch zuziehen versucht, und schafft eine sehr eindringliche Atmosphäre. Der Beginn des Romans ist sehr viel versprechend, ich würde gerne mehr davon lesen.