Ein spannender Krimi mit Schwächen

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zwergenmaeuse Avatar

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Julian ist ein ehrgeiziger Arzt, der das Wohl aller über das Wohl des Einzelnen stellt, um an sein Ziel zu kommen. Dabei hinterlässt er einige Tote und wird zum Serienkiller. Er operiert seine Opfer am offenen Herzen, um seine Forschungsergebnisse zu untermauern. Alberto Diaz begibt sich auf die Jagd nach dem Mörder, muss aber aus privaten Gründen abbrechen. Seine Partnerin Sami Rizzo, immer noch mit ihrer Vergangenheit hadernd, kehrt in den Polizeidienst zurück, um die Jagd fortzusetzen.

Ich habe das erste Buch von Daniel Annechino nicht gelesen, was nicht weiter tragisch war, da die Fälle in sich abgeschlossen sind und nicht aufeinander aufbauen. Es war kein Problem die Hauptpersonen, ihre Eigenheiten und ihr Leben kennenzulernen.

Die Gefühlswelt der beiden Detektives wird sehr breit ausgewälzt und ist fast zu viel. Andererseits werden die zwei Detektives vielleicht gerade dadurch menschlich. Sie müssen sich durchaus mit einigen Altlasten und aktuellen Problemen auseinandersetzen.
Gefehlt hat mir ein wenig das Leiden der Opfer, der Sadismus des Mörders, die Gefahr beim Ablegen der Opfer, etc. . Eine Operation am offenen Herzen bei Bewusstsein muss sehr schmerzhaft sein, doch darauf geht der Autor nicht ein. Die Opfer gehen ihrem Mörder in die Falle und werden tot aufgefunden. Hier hat mir definitiv Spannung gefehlt.
Ob das Motiv des Mörders nachvollziehbar ist, bleibt wohl jedem Einzelnen überlassen. Sicher hat Julian keine Geldsorgen, auf der anderen Seite tut der Mensch vieles, um erfolgreich zu sein und berühmt zu werden. Aber das Ende des Mörders ist nun wirklich etwas kurz und langweilig geraten.

Trotz der Schwächen ist „Keine Gnade“ ein tolles Buch. Ein Krimi, der sich flüssig lesen lässt. Durch die zwei Blickwinkel, Mörder und Polizei, kommt keine Langeweile auf und es bleibt bis zum Schluss spannend. Ein gutes Buch und ich werde in der Bücherei nach Teil 1 suchen gehen !