Gnadenloser Kardiologe

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nathanielle Avatar

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"Das Wohl der Allgemeinheit ist wichtiger als das Wohl des Einzelnen." So lautet das Credo von Julian, der der Allgemeinheit eine verbesserte Herz-OP-Methode liefern möchte. Leider geht dies nicht ohne "Probanden" und leider überleben diese Probanden die OP nicht.
"Keine Gnade" ist das erste Buch, das ich von Daniel Annechino lese; es ist zum Verständnis nicht nötig, die Vorgeschichte im ersten Band zu kennen. Das Privatleben der beiden Detectives Sami Rizzo und Al Diaz spielt eine große Rolle im Buch, so dass man von den blutigen und brutalen Szenen wieder runterkommt.
Der Leser überlegt, wer Julian, der sogenannte Reanimator sein kann, ob er ihn unter seinem Nachnamen schon kennengelernt hat und erfährt die Wahheit auch erst ganz am Ende des Buches.
Was mir nicht ganz eingeht, ist die nichtvorhandene Logik, mit der Julian vorgeht. Wie möchte er die Forschungsergebnisse präsentieren, wie möchte er beweisen, dass seine OP-Methode funktioniert? Da müsste er doch zugeben, dass er an lebenden Menschen "geforscht" hat. Aber was ist bei Serienmördern schon logisch?
Ich finde den Schreibstil stellenweise ein bisschen einfach. Er erinnert mich an Romane, die nach Filmen geschrieben wurden, wo also das Drehbuch die Vorlage war. Nicht sehr anspruchsvoll zu lesen. Spannung ist klar vorhanden, aber so richtig thrilling fand ich "Keine Gnade" nicht. Das ständige Wiederholen des oben genannten Credos und die späte "Rache" an Julians Cousinen nervte mich teilweise schon etwas. Deshalb kann ich nur 3 von 5 Punkten geben - trifft nicht ganz meinen Nerv und Geschmack.