In den Fängen des Reanimators

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majandra Avatar

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1) Inhalt

Julian ist Kardiologe und arbeitet an einer speziellen Studie, die ihn in medizinischen Fachkreisen bekannt machen wird – wenn er es schafft, seine Forschungen zu Ende zu führen. Unglücklicherweise überzeugen seine Ergebnisse die Behörde nicht entsprechend, sodass er dazu gezwungen ist, seine Experimente heimlich weiterzuführen. Das Ansehen der Fachwelt ist ihm so wichtig, dass er damit beginnt, Menschen zu entführen und am lebenden Objekt grausame Experimente durchzuführen.
Sami Rizzo, eine ehemalige Polizeibeamtin, lebt zur selben Zeit mit Al Diaz zusammen, der nach wie vor als Ermittler tätig ist. So bekommt sie hautnah mit, dass erneut ein Serienkiller sein Unwesen treibt. Als Al wegen eines schweren Unfalls seiner Schwester nach Mexiko fliegen muss, beschließt sie kurzerhand, wieder in den Polizeidienst einzutreten und nach dem Mörder zu fahnden. Allerdings ist ihre Mutter gerade erst von dem angesehenen Kardiologen Dr. Templeton am Herzen operiert worden …
Während sie sich um all diese Probleme kümmern muss, mordet Julian fröhlich weiter …

2) Sprache / Stil

Die Sprache des Thrillers ist durchwegs relativ einfach gehalten und vom Umgangston der Polizeibeamten geprägt. Das stört jedoch keineswegs. Zudem werden die vielen medizinischen Fachbegriffe und Eingriffe sehr anschaulich geschildert und erklärt, worin sich die intensive Recherche des Autors zeigt.
Man bemerkt zudem, dass sich der Autor darum bemüht, die einzelnen Kapitel wirklich stimmig abzuschließen, und wenn es sich nur um einen abschließenden Satz handelt, den eine der Hauptpersonen von sich gibt.

Spannend ist die Tatsache, dass die Handlung aus der Perspektive verschiedener Personen geschildert wird – hier interessieren die Sichtweisen der Opfer besonders. Annechino verzichtet auch nicht darauf, auch die grausamsten Details offen anzusprechen und damit ein besonders lebensechtes Bild des Mörders zu zeichnen.

3) Kritik

Etwas langatmig ist die Schilderung der Beziehung zwischen Sami und Al. Zwar versucht der Autor, die innige Liebe der beiden zueinander anschaulich darzustellen, es gelingt ihm jedoch nur eine oberflächliche Beschreibung, in die man sich kaum hineinversetzen kann. Das Mitleben mit den beiden Hauptpersonen bleibt aus diesem Grund vergebliche Liebesmüh. Erst gegen Ende der Handlung kommt etwas Action in die Beziehung der beiden und man kann sich endlich mit ihnen identifizieren.

Das Ende ist dem Autor besonders gut gelungen. Während des gesamten Thrillers stellt man sich immer wieder die Frage, wie der verrückte Kardiologe wohl am Ende gefasst werden wird. Hier findet Annechino eine wirklich spannende Lösung, die das Buch erst so richtig lesenswert macht.

4) Empfehlung

Das Buch ist durchwegs recht spannend geschrieben und hält die Aufmerksamkeit des Lesers / der Leserin immer hoch. Erst im letzten Drittes des Werks geschehen dann plötzlich tatsächlich einige Dinge, die bei den LeserInnen Mitfühlen und Mitzittern hervorrufen – wenn man es bis dahin schafft, lohnt es sich wirklich, das Buch zu lesen!