Keine Gnade

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Ein Kardiologe auf monströsen Abwegen. Da sein Forschungszuschuss nicht bewilligt wurde und ihm nur zwei Monate Zeit bleiben, um signifikante Daten zu generieren, verfällt der Kardiologe Julian auf einen mörderischen Plan. Anstatt einwilligungsfähige Patienten in seine Studien einzuschließen, handelt er auf eigene Faust und erweitert seine Probandenkartei um nicht Freiwillige gesunde junge Menschen. Er operiert sie am offenen Herzen, ohne Betäubung und ohne eine Chance zu überleben. Die Leichen entsorgt er an öffentlichen Plätzen.
San Diego wird innerhalb von zwei Jahren erneut von einem Serienkiller heimgesucht, doch diesmal ermittelt Al Diaz ohne seine Partnerin Sami. Aus den beiden ist ein Liebespaar geworden und Sami verfolgt tapfer ihre Idee, Sozialarbeiterin zu werden. Sie besucht auch weiterhin die Uni. Erst als Al’s Schwester bei einem Autounfall verunglückt und er Hals über Kopf an ihr Krankenbett eilt, beginnt Sami sich wirklich zu fragen ob nicht der Polizeidienst besser zu ihr passt. Kurzerhand wird sie bei ihrem Ex-Chef vorstellig und bekommt auch fast postwendend den Job als leitende Ermittlerin im Fall des „Reanimators“.

War ich beim ersten Teil um Sam und Al noch voll des Lobes, habe ich an diesem Buch einiges zu bemängeln. Zum Ersten ist hier einfach die Grundidee: Wie will der Kardiologe seine Forschungsergebnisse veröffentlichen? Ergebnisse aus „seinen“ Studien sind nicht verwertbar, da sie überhaupt nicht nachvollziehbar sind. Ergebnisse Klinischer Studien (mit einem Forschungsbudget von 10 Millionen Dollar) auf diese absurde Art und dann noch ohne Wissen Anderer, zu „erschaffen“ ist völlig realitätsfern. Also an sich ist die Grundstory schon mal an den Haaren herbeigezogen, dann ähnelt sie dem Vorgängerband zu ca. 70 %. Der Protagonist kommt aus derselben Branche, ist charakterlich und seinem äußeren Erscheinungsbild dem Vorgänger sehr ähnlich und auch die Story ist sehr vorhersehbar. Alle übrigen Protagonisten kämpfen mit einem enormen Ausmaß an persönlichen Schicksalsschlägen. Das wirkt auf mich sehr bemüht und nahm mir die Freude am Lesen.
Gefallen hat mir , ähnlich wie beim Vorgänger, das sehr detailierte Seelenleben der Beteiligten, so wird der "Bösewicht" nicht nur schwarz/ weiß dargestellt sondern durchläuft einen Entwicklungsprozess der nachvollziehbar wird.
Es ist nicht so, dass der Autor einen nicht zu fesseln vermag, nur leider sind das alles ein paar Mängel zu viel. Worauf ich aber wirklich sauer bin ist die persönliche Beziehung der beiden ermittelnden Detektives, so ein verkitschtes „Happy End“ kann (M)an(n) sich wirklich nur ausdenken!