Wahnsinnig gut

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sultaninchen Avatar

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In dem Buch "Keine Gnade" geht es um einen Arzt, der das Wohl der Allgemeinheit über das Wohl des Einzelnen stellt - das ist sein Credo. Er ist sich sicher, dass er einer wichtigen Entdeckung in der Geschichte des Vorkammerflimmerns auf der Spur ist - aber die Kommission nicht und will ihm deshalb vorerst keine weiteren Vorschüsse mehr gewähren. Er hat 6 Monate Zeit, um die Kommission von einer anderen Meinung zu überzeugen. Aus diesem Grund sucht er sich neue Patienten - ohne ihr Wissen. Er flirtet mit ihnen, betäubt sie dann und versucht seine These an ihnen zu begründen: leider sterben alle Opfer daran. Mit der Zeit wird die Abwärtsspirale immer tiefer, er verliert sich oft in Vergewaltigungsakten und in seiner Vergangenheit. Waren ihm seine Kinder früh noch wichtig gewesen, so sind auch sie ihm mittlerweile egal.
Paralell dazu wird die Geschichte von den Kommissaren Sami und Al erzählt. Die Mutter von Sami muss ich einer Bypassoperation unterziehen. Sami leidet noch sehr unter ihrer Vergangenheit und muss sich irgendwann eingestehen, dass sie die Sache falsch angegangen ist. Auf einigen Irrwegen schafft sie es, mit sich wieder ins Reine zu kommen und nimmt die Polizeiarbeit wieder auf - mit Erfolg! Al allerdings hat andere Probleme: seine Schwester hatte einen Autounfall und die Chancen, dass sie diesen überlebt, stehen am Anfang sehr schlecht. Zum Ende hin schafft sie es und wird wieder richtig gesund. Allerdings muss Al Sami beichten, dass er sie betrogen hat. Diese ist tief verletzt und weiß nicht, ob sie ihm das verzeihen kann, da auch ihr Ex-Mann tiefe Spuren hinterlassen hat. Zusammen kommen die beiden dem Mörder auf die Spur und schaffen es auch, ihr Liebesleben wieder zu ordnen.

Was mir sehr gut an dem Buch gefallen hat, war die falsche Finte, auf die der Autor den Leser führt. Erst zum Schluss kommt raus, wer wirklich der Täter ist - und wird überrascht! Auch die Emotionen des Mörders sind sehr gut dargestellt: hat er am Anfang noch Gewissensbisse und bringt es nicht über sich, dass erste Opfer zu vergewaltigen, hat er bei den nächsten Opfern diese Reue nicht mehr und geht gnadenloser denn je vor. Nur bei seinem letzten Opfer macht er schwerwiegende Fehler und das bricht ihm im Endhinein das Genick. Da er sich sicher ist, dass sie tot ist, lässt er sie irgendwo liegen - aber sie lebt!! Und das ist ein kleiner Hoffnungsschimmer, der dem Ganzen eine wichtige Wendung gibt.

Was ich allerdings auch bemängel beim Cover ist das Messer. Es hat rein nichts mit der Story zu tun und ein anderes chirugisches Werkzeug wäre besser gewesen.
Aber vom Gesamteindruck: 1A!