Eine gute Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
buecherliebe_ Avatar

Von

Mir hat das Buch ganz gut gefallen. Anfangs hat es mich ein wenig verwirrt, dass die Geschichte aus der Sicht von Arielle, der Hauptprotagonistin, geschrieben wird und es sich zum Teil lesen lässt wie eine Art Brief, weil man als Leser zunächst mit „du“ angesprochen wird. Später stellt sich heraus, wer dieses „du“ ist und das hat es sehr spannend gemacht. Gut finde ich auch, dass der Alltag im Block ungeschönt und realistisch dargestellt wird, allerdings gibt es auch einige Szenen, die ich eher seltsam und unauthentisch fand, wie den Moment, in dem Arielle den Finger eines fremden Mannes in den Mund nimmt. Allgemein war Arielle mir zeitweise unsympathisch und einigermaßen empathielos, sodass ich einige Handlungen nicht ganz nachvollziehen konnte. Andererseits ist das Buch sehr aktuell und es gibt viele Bezüge zur reellen Welt und dazu der Handlungsstrang mit zwei verschwundenen Mädchen, der dazu geführt hat, dass ich die Geschichte sehr spannend fand. Ich persönlich fand es traurig, dass extrem schlimme Dinge wie Vergewaltigung, Depressionen und Suizid geschildert werden wie kleine Alltagsprobleme und hätte mir hier gewünscht, dass solche Thematiken mehr aufgearbeitet werden.
Das Ende hingegen hat mir unglaublich gut gefallen. Es ist schockierend, unvorhersehbar und hat dem ganzen Buch einen guten Abschluss verliehen.