Gesellschaftsroman im Ruhrgebiet

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Arielle Freytag heißt die Hauptdarstellerin des Romans „Keine gute Geschichte“ und der Name ist hier Programm. Es ist wirklich keine gute Geschichte und die Charaktere im Buch sind auch nicht besonders liebenswürdig. Besonders Arielle ist am Anfang rau und unnahbar und mit ihren teils unverschämten, rassistisch anmutenden Aussagen eine wirklich problematische Person. Im Laufe des Romans geht es aber hauptsächlich darum wie Arielle sich entwickelt, wie sie sich von ihrer verschwundenen Mutter löst, und wie sie auch ihre problematischen Ansichten hinterfragt und im Laufe der Geschichte als Person wächst. Obwohl ich das Buch gerne gelesen habe, habe ich zeitweilen das Gefühl gehabt die Autorin wolle hier absichtlich schockieren, es hatte dahingehend etwas von Günter Grass. Im Englischen Sprachraum sind Sensibilitätsleser mittlerweile sehr gängig, die Texte hinsichtlich Rassismen und anderen sensiblen Themen lesen und Vorschläge zum redigieren machen. Mir ist bewusst dass hier der saloppe und krasse Ton als eine Art Stilmittel dienen sollte, dennoch denke ich wurde sich an einigen Stellen sehr darin vergriffen. Aus diesem Grund gibt es von mir 3 Sterne, andernfalls ist die Geschichte selbst 4 Sterne wert.