Kaputt

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ellus Avatar

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Eine gute Geschichte ist es tatsächlich nicht, will es gar nicht sein, kann es gar nicht sein, bei all den kaputten Menschen, die sie enthält.
Ein Stadtviertel wie eine Depression, dem Arielle geglaubt hat entkommen zu sein, und das ihr doch, genau wie die Depression, in ihr neues, eigentlich perfekt seinsollendes Leben gefolgt ist.
Ein Stadtteil als Parallelwelt von verschwundenen Müttern, verschwundenen Mädchen, Armut, Chancenlosigkeit und Disfunktionalität, die von Generation zu Generation zu Generation immer weitergegeben werden.

Arielle ist keine sympathische Protagonistin, und es ist unangenehm und schmerzhaft, aus ihrer Perspektive zu erleben, sowohl die Depressionserfahrungen als auch die Rückkehr in ihre Vergangenheit, die genauso aussieht wie die Gegenwart.
Und doch gibt es in den Menschen, die sie wieder an sich heran lässt, Lichtblicke und Hoffnungsschimmer, zwei Worte, die zu dieser Welt kein bisschen passen, die aber doch, wie die bunten Buchstaben auf dem Cover, durch das Grau hindurchdringen.

Keine gute Geschichte, aber eine starke, knallharte, schmerzhaft ehrliche Geschichte, die man eigentlich nicht hören möchte, aber vor der man sich doch gefesselt nicht verschließen kann.