Keine gute Geschichte

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
timphilipp Avatar

Von

Ich habe einfach einmal den Buchtitel auch als Überschrift meiner Rezension gewählt. Denn meiner Ansicht nach ist das Buch keine gute Geschichte. Dabei ist der Ansatz gut gewählt – die desolaten Verhältnisse der Bewohner eines Viertels in einem sozialen Brennpunkt im Essener Norden zu schildern. Unvorstellbar ist es für Dritte, denen solche Viertel eher fremd sind, wie es dort zugeht. Allerdings führt uns eine vollkommen unsympathische Protagonistin die dortigen Zustände vor Augen, und das in einer vulgären Sprache, die oft noch auf mir unverständliche englische Begriffe aus der Influencer-/Werbebranche zurückgreift. Vielleicht gehöre ich aber als Ü-50jährige einfach auch nicht zu der Zielgruppe, die das Buch ansprechen will. Mit dem Leben, das die Protagonistin führt, kann ich ebenso wenig anfangen – kurzfristige sexuelle Beziehungen ohne Ende, Depressionen. Als Entschuldigung ins Feld zu führen, dass sie, seit sie sieben Jahre alt war, über das Schicksal ihrer Mutter, die seinerzeit verschwunden ist, im Unklaren war, reicht mir nicht aus. Am Ende erhält sie endlich Klarheit, doch ob diese für sie zu ertragen sind? Ich hege meine Zweifel. Mich hat eigentlich auch nur die Neugier zu erfahren, was seinerzeit passiert ist, das Buch zu Ende lesen lassen.