Wahnsinn!

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tänja_radi Avatar

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Bei "Keine gute Geschichte" handelt es sich um eine schonungslose Erzählung in einem sogenannten Brennpunkt.

Den Erzählstil fand ich extrem clean. Die Protagonistin, Arielle, wirkt dadurch sehr authentisch. Ich hatte schnell das Bild einer abgestumpft jungen Frau vor mir, die viel erlebt hat. Und doch hat der Roman eine tiefe Emotionalität.

Der Roman beginnt schon in einem schrecklichen Setting. Arielle kehrt zurück ins Ghetto, weil ihre Oma gestürzt ist. Kurz zuvor sind zwei Kinder verschwunden sind, die Suche läuft.
Der Aufbau der Geschichte ist ziemlich krass. Erst hatte ich das Gefühl, es war doch schon schlimm und es wird immer schlimmer. Es gibt Abschnitte, die kaum zum Aushalten waren und nach denen ich das Buch beiseite legen musste. Und dann überraschte mich die Autorin in der ausweglos scheinenden Situation mit schwarzem Humor, der mich ganz unerwartet zum Lachen brachte.

Das Ende traf mich dann völlig unerwartet. Dabei ist es kein großer Plottwist, der die Lesenden umhaut. Es ist das Gefühl, dass hier twistet und mich ganz unerwartet zurücklässt.

"Keine gute Geschichte" ist hier einerseits Programm, weil von wirklich schrecklichem erzählt wird. Andererseits aber auch überhaupt nicht, weil es einfach ein großartiger Roman ist. Eine Gefühlswelt, in die sich eintauchen wirklich lohnt.