Leichte Lektüre mit Tiefgang

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lesewurm84 Avatar

Von

Ein kleines Castello in der Toscana hätte wohl jeder gern - doch die drei Freundinnen Mia, Poppy und Schröder kommen eher unverhofft daran, als ihre Freundin Amelie - die Vierte im Bunde - überraschend mit Anfang 50 stirbt. Also machen sie sich traurig auf nach Italien, um dort feststellen zu müssen, dass das Leben von Amelie gar nicht so rosig ausgesehen hat wie sie es immer vorgab. Nach und nach zerbröckelt die Freundschaft der ungleichen Frauen immer mehr wie das Castello und unausgesprochene Wahrheiten kommen ans Licht. So wird die einst enge Freundschaft ziemlich auf die Probe gestellt - und das vor einer Kulisse, die eigentlich deutlich das "dolce Vita" vor Augen stellt, wie es auch schon auf dem Cover angedeutet ist.
Der Roman besticht einerseits durch die klar fassbaren Charakter, die intensiv auch hinsichtlich ihrer Gefühle beschrieben werden. So ist es problemlos möglich, der Handlung und den Verwicklungen zu folgen. Andererseits wird das Leben und Erleben der Figuren plastisch dargestellt und auch das Lokalkolorit kommt nicht zu kurz. Da die einzelnen Kapitel recht kurz und flüssig lesbar sind, lässt sich auch nebenbei schnell in das Buch hineinlesen, wobei man aber doch wissen möchte, wie es weitergeht und ob die Freundschaft letzten Endes bestehen kann.
Somit liegt mit "Keine Spaghetti sind auch keine Lösung" eine auf den ersten Blick leichte (Urlaubs-)Lektüre vor, die aber Tiefgang hat.