Ein vielseitiges Leben

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lena_lu Avatar

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Das erste, was einem am Roman „Kerl aus Koks“ von Michael Brandner ins Auge fällt, ist zweifellos das Cover, das ganz in schwarz, grau und gelb gehalten ist und damit definitiv Aufmerksamkeit erregen kann. Auch das Foto von dem kleinen Jungen, das die Vorderseite ziert, passt hervorragend ins Bild und macht die Hauptfigur Paul, der hier wohl dargestellt ist, irgendwie greifbarer. Der Roman beginnt mit Paul Brenners glücklicher Kindheit in Bayern, die er bei Tante und Onkel verbringt, bis eines Tages die Mutter auftaucht, um ihn mit in den Pott zu nehmen. Der Umzug bedeutet für Paul eine große Veränderung, aber er lebt sich bald ein und findet Freunde. Das Buch ist in fünf Staffeln gegliedert, die jeweils einen anderen Lebensabschnitt von Paul behandeln. Eine Staffel behandelt Pauls zweijährige Zeit beim Grenzschutz, die ihn nachhaltig prägt. Paul erlebt so viele verschiedene Dinge, ergreift zahlreiche Berufe und zieht ständig um, wann immer sich ihm eine Gelegenheit bietet. Zugleich muss er mit einer kaltherzigen Mutter, einem alkoholsüchtigen Vater und zahlreichen Schicksalsschlägen und springt dem Tod bemerkenswerte acht mal von der Schippe. Nach über 40 unruhigen Jahren schließlich findet Paul sein Glück. Die Geschichte um Pauls Leben hat mich sehr bewegt, nicht zuletzt aufgrund des tollen Schreibstils von Michael Brandner. Er verwendet lebensnahe Sprache, die alle Charaktere realistisch und authentisch wirken lassen. Dafür, dass es sich um Brandners Debüt handelt, Hut ab. Das einzige, dass man bemängeln könnte, ist, dass nicht wirklich viel Spannung aufkommt, das ist aber nur mein persönlicher Geschmack.