Fiktive Geschichte mit autobiographischen Zügen

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pfeanki Avatar

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Vorab: Das Buchcover ist klasse. Den Jungen möchte man sofort in den Arm nehmen!
Michael Brandner, Jahrgang 1951, Schauspieler, erzählt die Lebensgeschichte von Paul. Paul ist sein Freund, sein „wilderes Ich“, wie Brandner es nennt – keine Autobiographie, aber sicher ein Roman mit stark autobiographischen Zügen. Ein Aufwachsen in den 1950er Jahren, der Krieg wirkt nach – Paul wird als kleiner Junge aus dem bayerischen Paradies seiner Pflegefamilie von der Mutter abrupt in den Ruhrpott verfrachtet und muss mit dieser ganz anderen Kultur klarkommen. Er hat Glück, der Stiefvater ist ein Herzensmensch. Paul ist offen, kann sich gut auf andere Menschen einstellen und auf sie zugehen. Das Buch begleitet Paul beim Erwachsenwerden, in seinem recht wechselhaften Leben. Und natürlich bezieht es sich auf die Geschichte der 1950er bis 1990er Jahre.
Der Schreibstil gefällt mir, flüssig, zügig, bildhaft. Nicht trocken, durchaus augenzwinkernd.
Leider lässt dies im letzten Viertel nach, da verliert die Geschichte doch deutlich an Fahrt.
Unter Strich durchaus lesenswert, vor Allem, wenn man in dieser Zeit groß geworden ist.