Lebensgeschichte mal unterhaltsam, mal langweilig

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Zur Geschichte: Der kleine Paul, der zunächst in Heimen und in Pflegefamilien aufwächst, landet schließlich mit vier Jahren bei seiner Tante und seinem Onkel in einem kleinen bayrischen Dorf, in dem er wohlbehütet und liebevoll umsorgt leben darf. Schließlich wird er von jetzt auf gleich von seiner Mutter, die ihm bis dahin fremd war abgeholt, um von nun an bei ihr und dem Stiefvater in Dortmund aufzuwachsen. Doch obwohl das Ruhrgebiet ihm fremd ist und die eigene Mutter lieblos und streng mit ihm umgeht, gewöhnt er sich schnell ein. Der liebevollen, sorglosen und zwanglosen Art seines Stiefvaters ist es zu verdanken, dass er eine glückliche Kindheit erleben darf. Eine Kindheit im Ruhrpott der Nachkriegsjahre.

Fazit:
Nach der tollen Leseprobe bin ich nun leider etwas enttäuscht. Eine Geschichte, die wunderbar und vielversprechend anfängt, die dann aber leider an Schwung und Dynamik verliert. Das erste Drittel des Buches gibt tolle Einblicke in das Leben der Nachkriegsjahre im Ruhrgebiet. Paul ist ein wunderbarer Junge, der trotz aller Widrigkeiten und Rückschläge sein Leben meistert und genießt. Michael Brandner beschreibt glückliche Kindheitstage, die er mit leichter und humorvoller Art zu Papier bringt.
Von da an, wo Paul den Kindheitstagen entwachsen ist, hatte ich das Gefühl, nur noch eine Aneinanderreihung von Lebensstationen zu lesen. Ich bin mit den Namen von Freunden und Bekannten, den wechselnden Wohnsituationen und Liebschaften irgendwann nicht mehr hinterhergekommen. Die Geschichte hat mich dann leider nicht weiter gefesselt und ich musste mich ein wenig durchkämpfen.
Das Buch kann ich all denen empfehlen, die gerne autobiografische Romane lesen und die auch über langweiligere Lebensabschnitte hinwegsehen können.