Zeitgeschichte mit autobiografischem Hintergrund

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savashanim Avatar

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Der beliebte Schauspieler Michael Brandner zeigt einmal mehr, dass er ein Multitalent ist. Er hat mit diesem Roman nicht nur die Geschichte der Bundesrepublik von der Nachkriegszeit bis in die Neunzehnhundertneunziger Jahre beschrieben, er hat vor allem dem Ruhrgebiet ein Denkmal gesetzt.
Der recht autobiografisch anmutende Roman erzählt die Geschichte von Paul, einem Lebenskünstler, der als Kind aus der bayerischen Heimat ins Ruhrgebiet verpflanzt wird, aber sich dort auch schnell heimisch fühlt. So schafft er es eigentlich immer, aus Nichts etwas zu machen und seinen Weg zu gehen. Paul gibt es nicht wirklich, aber er ist ein Abbild aller möglichen Menschen, denen Michael Brandner im Laufe seines Lebens begegnet ist.
Vom verwöhnten Bub, der die bayerische Küche liebt zum Ruhrpottkind, dass mit seinem Papa, der gar nicht wirklich sein Papa ist, die Zeiten des Wirtschaftswunders genießt, wo plötzlich Fernseher in jedes Wohnzimmer einziehen und er mit seinen Freunden seine Freiheit genießt, wenn er es auch seiner Mutter nie recht machen kann.
Die Lebensgeschichte geht über die Zeit beim Bund, die Berufsausbildung und seinen weiteren Werdegang über diverse Liebschaften bis hin zum gefragten Schauspieler, der es immer wieder schafft, etwas Neues zu erleben und aus sich zu machen, so wie es eben die Menschen in der Nachkriegszeit auch tun mussten. Sie mussten aus dem Nichts wieder etwas Neues erschaffen und ließen sich nicht unterkriegen, egal, was das Leben ihnen abverlangt hat.
Die Geschichte ist kurzweilig geschrieben, spaßig und vor allem, wer in einer ähnlichen Zeit geboren ist, wird ein nostalgisches Kribbeln nicht verleugnen können.