Die Büchse der Pandora
Wer einmal die Büchse der Pandora geöffnet hat, kann nichts mehr rückgängig machen, er entfesselt Stürme und lässt großes Unheil auf die Menschheit los.. Manchmal habe ich das Gefühl, dass KI das Zeug zu dieser Büchse hat.
Ich arbeite in einem Institut, wo auch an und für KI für unterschiedliche Bereiche geforscht wird. Einer der Gründe, weshalb ich mich entschloss, dieses Buch zu lesen. Anitra Eggler wendet sich dem für Laien akzessibleren Teil der Chat GPT zu. Das Buch ist ein Augenöffner. Da bin ich mir bewusst geworden, KI läuft doch im Hintergrund längst mit, sobald wir einen Computer oder Handy öffnen. Auf Google kommen lauter Anzeigen von Shops oder Rezepte oder Kleidungsstücke, die mich interessieren könnten, auf Youtube nur noch Clips mit putzigen Haus- oder Wildtieren, die Sänger, Kabarettisten und Schauspieler, die ich mag, Amazon bietet mir auch immer wieder Ware an, die ich früher mal gekauft habe oder ähnliche Gegenstände, usw. Sogar Netflix hat einen Algorithmus entwickelt, mir nur solche Serien- und Filmangebote zu zeigen, die mich interessieren könnten. Zuletzt hat auch meine Online Bank auf KI umgestellt. Sobald ich eine Frage online an die Bank richte, antwortet mir ihre KI. Präzise, verständlich in ganzen Sätzen, so wie ich mir immer Bank- oder Steuerberater gewünscht habe.
Stillschweigend und aus dem Hintergrund werde ich verführt zuzugreifen, mir die Contents anzusehen, die irgendwo gespeichert werden und der KI und ihren Machern mich gläsern erscheinen lassen. Ich hatte es geahnt, aber durch dieses Buch wurde es mir bestätigt. Digital Detox, here I come! Aber nicht heute. Denn Digital Detox ist “Therapie für Dopaminsüchtige.” (S. 29) Aber das wird sich lohnen, denn “Flugmodus ist kein Kontrollverlust, sondern ein Freiheitsmodus”. (S. 54)
Das Buch ist in zehn Kapitel plus einem Nachwort von ChatGPT unterteilt. Die Kapitel widmen sich unterschiedlichen Bereichen des menschlichen Lebens: Arbeit, Erfolg, Bildung, Kapital, aber auch sehr private, intime Teile unseres Lebens, wie Liebe und Sex sind. Das ist so ziemlich unser Leben, und überall ist KI schon anwesend. Ich musste an die Fabel mit dem Wettrennen zwischen Hase und Igel denken. So schnell der Hase auch läuft, der Igel, sprich KI ist schon da. Das Buch ist schnell durchgelesen, wenn man will. Ich wollte nicht. Ich bin immer wieder ein paar Seiten zurückgekehrt, habe manche Passagen wiederholt gelesen, Eggler fragt ChatGPT zu einem Thema nur um gleich darauf von ChatGPT zu verlangen, das Gegenteil zu behaupten. Und ChatGPT liefert jedes Mal. Da steckt keine echte Meinung oder Standpunkt dahinter. (Unter uns gesagt, hat mich stark an Politiker erinnert…) Die Autorin warnt selbst: “Vergiss beim Lesen nie: ChatGPT ist keine Person. Es ist ein Sprachmodell aus Nullen und Einsen - entwickelt, trainiert und betrieben von einem profitorientierten Unternehmen.” (S. 14). Auf der gleichen Seite: “Sei dir bewusst: ChatGPT wirkt, als würde es denken, es denkt nicht - es berechnet Wahrscheinlichkeiten und rekombiniert Daten. Das reicht, um uns zum Denken zu bringen”
Ganz ausdrücklich werden wir auf die Gefahren der KI hingewiesen: Eggler stellt ChatGPT ein paar Fragen, die ich mittlerweile lesen kann, ohne dass mir der Atem stockt: “Passwort1234567? Einladung zur digitalen Hausdurchsuchung. … Deepfake? Wahrheit mit Filter. Nur ohne Wahrheit. … Smart Home? Dein Toaster kennt dich besser als dein Partner. … Privatsphäre? Früher Grundrecht. Heute Cookie-Hinweis.” (S. 27)
Das Buch polarisiert. Entweder man verteufelt die KI, oder man macht mit. Aufgeklärt und mit eigenständigem Denken bewehrt, könnte es klappen. Und mit regelmäßigen Detox-Kuren. Denn entfernen lässt sich KI nicht mehr. Wie schon Friedrich Dürrenmatt in “Die Physiker" sagte, einmal etwas Gedachtes kann man nicht mehr aus der Welt schaffen.
Ich arbeite in einem Institut, wo auch an und für KI für unterschiedliche Bereiche geforscht wird. Einer der Gründe, weshalb ich mich entschloss, dieses Buch zu lesen. Anitra Eggler wendet sich dem für Laien akzessibleren Teil der Chat GPT zu. Das Buch ist ein Augenöffner. Da bin ich mir bewusst geworden, KI läuft doch im Hintergrund längst mit, sobald wir einen Computer oder Handy öffnen. Auf Google kommen lauter Anzeigen von Shops oder Rezepte oder Kleidungsstücke, die mich interessieren könnten, auf Youtube nur noch Clips mit putzigen Haus- oder Wildtieren, die Sänger, Kabarettisten und Schauspieler, die ich mag, Amazon bietet mir auch immer wieder Ware an, die ich früher mal gekauft habe oder ähnliche Gegenstände, usw. Sogar Netflix hat einen Algorithmus entwickelt, mir nur solche Serien- und Filmangebote zu zeigen, die mich interessieren könnten. Zuletzt hat auch meine Online Bank auf KI umgestellt. Sobald ich eine Frage online an die Bank richte, antwortet mir ihre KI. Präzise, verständlich in ganzen Sätzen, so wie ich mir immer Bank- oder Steuerberater gewünscht habe.
Stillschweigend und aus dem Hintergrund werde ich verführt zuzugreifen, mir die Contents anzusehen, die irgendwo gespeichert werden und der KI und ihren Machern mich gläsern erscheinen lassen. Ich hatte es geahnt, aber durch dieses Buch wurde es mir bestätigt. Digital Detox, here I come! Aber nicht heute. Denn Digital Detox ist “Therapie für Dopaminsüchtige.” (S. 29) Aber das wird sich lohnen, denn “Flugmodus ist kein Kontrollverlust, sondern ein Freiheitsmodus”. (S. 54)
Das Buch ist in zehn Kapitel plus einem Nachwort von ChatGPT unterteilt. Die Kapitel widmen sich unterschiedlichen Bereichen des menschlichen Lebens: Arbeit, Erfolg, Bildung, Kapital, aber auch sehr private, intime Teile unseres Lebens, wie Liebe und Sex sind. Das ist so ziemlich unser Leben, und überall ist KI schon anwesend. Ich musste an die Fabel mit dem Wettrennen zwischen Hase und Igel denken. So schnell der Hase auch läuft, der Igel, sprich KI ist schon da. Das Buch ist schnell durchgelesen, wenn man will. Ich wollte nicht. Ich bin immer wieder ein paar Seiten zurückgekehrt, habe manche Passagen wiederholt gelesen, Eggler fragt ChatGPT zu einem Thema nur um gleich darauf von ChatGPT zu verlangen, das Gegenteil zu behaupten. Und ChatGPT liefert jedes Mal. Da steckt keine echte Meinung oder Standpunkt dahinter. (Unter uns gesagt, hat mich stark an Politiker erinnert…) Die Autorin warnt selbst: “Vergiss beim Lesen nie: ChatGPT ist keine Person. Es ist ein Sprachmodell aus Nullen und Einsen - entwickelt, trainiert und betrieben von einem profitorientierten Unternehmen.” (S. 14). Auf der gleichen Seite: “Sei dir bewusst: ChatGPT wirkt, als würde es denken, es denkt nicht - es berechnet Wahrscheinlichkeiten und rekombiniert Daten. Das reicht, um uns zum Denken zu bringen”
Ganz ausdrücklich werden wir auf die Gefahren der KI hingewiesen: Eggler stellt ChatGPT ein paar Fragen, die ich mittlerweile lesen kann, ohne dass mir der Atem stockt: “Passwort1234567? Einladung zur digitalen Hausdurchsuchung. … Deepfake? Wahrheit mit Filter. Nur ohne Wahrheit. … Smart Home? Dein Toaster kennt dich besser als dein Partner. … Privatsphäre? Früher Grundrecht. Heute Cookie-Hinweis.” (S. 27)
Das Buch polarisiert. Entweder man verteufelt die KI, oder man macht mit. Aufgeklärt und mit eigenständigem Denken bewehrt, könnte es klappen. Und mit regelmäßigen Detox-Kuren. Denn entfernen lässt sich KI nicht mehr. Wie schon Friedrich Dürrenmatt in “Die Physiker" sagte, einmal etwas Gedachtes kann man nicht mehr aus der Welt schaffen.