Ich war extrem gespannt auf dieses Buch und hatte es schon als Wunschbuch auf meiner Liste. Überraschenderweise hat mich jedoch die Leseprobe nicht überzeugt. Das Buch ist ansprechend gestaltet, die Zeichnungen sind sehr schön, und auch die Idee, die Menschheitssgeschichte aus der Sicht zur jeweiligen Zeit lebender Kinder zu erzählen, zunächst interessant. Dies könnte den jungen Leserinnen und Lesern helfen, sich in die damalige Zeit hineinzuversetzen. Leider ist genau diese Umsetzung nun mein Kritikpunkt. Die im Buch vertretene Vorstellung vom Zusammenleben, der Familie, der Gefühls- und Gedankenwelt spiegelt für meine Begriffe zu stark heutige Verhältnisse und Anschauungen wider. Gab es damals tatsächlich ein klassisches Gefüge von Eltern, "Cousins", Großeltern, oder war eher der Stamm als Ganzes eine Art familiäres (aber eher nicht monogames) Gefüge? Auch die Empfindungen, die den Kindern zugeschrieben werden, sind vom Hier und Jetzt geprägt. Das ist mir deutlich zu spekulativ, zumal die jungen Leser und Leserinnen aus dem Buch nicht ableiten können, was historisch belegbar und was Fiktion ist. Hier ziehe ich dann doch fundierte Sachbücher vor.