Cooler Roadtrip mit einigen Längen

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Die SAT-Tutorin Evie Gordon ist zur falschen Zeit am falschen Ort – als sie zu ihrem Nachhilfetermin bei der wohlhabenden Serena Victor in Beverly Hills erscheint, findet sie deren Eltern ermordet vor. Noch ehe sie die Polizei rufen kann, entdeckt sie eine junge Frau, die in einer geheimen Kammer gefangen gehalten wurde. Sie ist in einem schrecklichen Zustand – gefesselt, verwahrlost und völlig dehydriert. Als die Tochter der Victors plötzlich hinzukommt, schlägt Evie sie in ihrer Panik nieder und flieht mit der Unbekannten – der Beginn eines Roadtrips, der die mutmaßlichen Mörderinnen bald eng zusammenschweißt.

Mit “Killer Potential” hat die Autorin Hannah Deitch einen coolen und originellen Roman im Stil von “Thelma und Louise” geschrieben. Die Story beginnt rasant und bietet einige Twists, aber leider wird die Spannung nicht auf Dauer gehalten. Die Handlung tritt manchmal zu sehr auf der Stelle, ist geprägt von vielen Wiederholungen und ist nicht immer nachvollziehbar und glaubwürdig. Die sarkastische und analytische Erzählstimme von Evie ist zwar modern, wirkt auf mich aber überhaupt nicht fesselnd und die Figuren erscheinen auch eher unsympathisch. Die queere Beziehung der beiden Protagonistinnen wirkte konstruiert und auch die eigentliche Auflösung des Falls stand nicht im Vordergrund. Das ist etwas schade, weil der Einstieg wirklich sehr vielversprechend klang und auch die Idee sehr originell war. Wer vielleicht weniger einen Thriller als einen Roman mit zwei starken coolen Frauenfiguren erwartet, kommt hier bestimmt eher auf seine Kosten.