Eigener Stil, aber das gewisse Etwas fehlte mir

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lovely90 Avatar

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In diesem Debüt begleiten wir Evie Gordon auf einer fast 400 Seiten andauernden Flucht in gestohlenen Wagen, in leerstehenden Häusern und der ständigen Gefahr, des Erkannt Werdens. Dabei war sie vielleicht nur zur falschen Zeit am falschen Ort, als die ermordeten Eltern ihrer Nachhilfeschülerin aufgefunden wurden. An ihrer Seite auf der Flucht vor dem Gesetz ist eine unheimliche, düstere Frau, die sie mit jedem Tag etwas besser kennen zu lernen glaubt.
Das Setting des Thrillers finde ich kreativ und war mir in dieser Form auch nicht zuvor begegnet. Jedoch hätte ich mit etwas mehr Handlung gerechnet als die fast das gesamte Buch umspannende Flucht selbst. Evie selbst ist eine nicht unsympathische Person, der ich gerne zugehört habe und die Situationen und Personen treffend und teils humorvoll zu analysieren und beschreiben weiß. Irgendwann driftet die Erzählweise jedoch in eine für mich merkwürdige und weniger nachvollziehbare sentimentale Art ab. Mitunter war mir die Geschichte auch zu reißerisch und übertrieben, wie es in amerikanischen Actionfilmen zu sehen ist – etwas, das mir persönlich nicht zusagt.
Die auf dem Cover angepriesenen ‚jede Menge Twists‘ habe ich im Übrigen nicht gefunden. Natürlich mussten die Rätsel um die mysteriöse Begleitung aufgelöst werden – diese waren aber, wenngleich etwas unglaubwürdig, nicht so spannend und zahlreich, dass ich mich vor ihnen hätte ‚anschnallen‘ müssen.
Insgesamt war der Thriller in Ordnung und hatte durchaus einen eigenen Stil, es fehlte mir jedoch das gewisse Etwas.