Killer Potential - aber nicht voll ausgereizt

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kermit80 Avatar

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Nach der ersten Leseprobe war ich schon total gespannt, hab mich gefragt, wie ich wohl reagieren würde, wenn ich eigentlich nur Nachhilfe geben wollte und dann alles so mörderisch eskaliert? „Wie konnte das nur geschehen, würden Sie sagen.“

Also rein ins Buch uns los geht´s.

Die Story an sich fängt turbulent an. Evie stolpert über die Leichen der Eltern Ihrer reichen Nachhilfeschülerin. Während sie noch total neben sich ist, findet sie in einem Verschlag unter der Treppe eine verschmutzte und gefesselte junge Frau. Als die Tochter / Nachhilfeschülerin nach Hause kommt, eskaliert die Situation. Es beginnt eine abenteuerliche Flucht quer durch die Vereinigten Staaten, während der sich Evie und die anfangs stumme junge Frau Jae näherkommen.

So, hier muss ich aufhören, um nicht zu spoilern ;-). Daher mal etwas zum Buch und der Autorin an sich.

Die Story an sich ist eine gefühlte Mischung aus „Thelma und Louise“ und „Bonnie und Clyde“. Die Autorin hat einen spannenden Schreibstil, in dem sie (vor allem während der Stumm-Phase von Jae) viele Einblicke in die inneren Dialoge von Evie gibt. Deren Gedanken begeben sich auf teils abstruse Wege, während sie sich ausmalt was wohl war oder was sein könnte. Das ändert sich als Jae endlich ihre Stimme wiederfindet. So viele Gedanken sich Evie jedoch macht, die alles entscheidende Frage „Wie ist Jae in diesen Verschlag unter der Treppe gekommen?“ stellt sie dann doch einfach nicht. Das wirkt für mich nicht ganz passend zum ansonsten so klaren und durchdachten Charakter von Evie.

Die Handlung an sich ist mir an einigen Stellen etwas zu „unglaublich“ und das ein oder andere Mal ist mein Zeitgefühl ein anderes als das der Story. Das ist etwas schade. Auch hat mich die anfängliche Spannung doch im Lauf des Buchs verlassen.

So war das Buch am Ende zwar gut zu lesen, lässt mich aber nicht gänzlich zufrieden zurück.