Langweiliger Roadtrip, kein Thriller

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libby196 Avatar

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Der Klappentext klang vielversprecheund und auch der Beginn des Buches war spannend - leider konnte diese Spannung im weiteren Verlauf nicht aufrechterhalten werden.

Evie trifft bei ihrer Nachhilfeschülerin Serena ein und findet deren Eltern ermordet im Garten ihrer Villa. In einer versteckten Kammer unter der Treppe entdeckt sie außerdem eine gefesselte Frau. Nachdem sie diese losgebunden hat, taucht plötzlich Serena auf und hält die beiden Frauen für die Mörderinnen ihrer Eltern. Evie schlägt Serena im Affekt nieder und die beiden Frauen flüchten, werden davor aber noch von Serenas Freund gesehen.

Leider ging es dann wider Erwarten nicht rasant weiter, sondern der Großteil der Story handelt davon, wie Evie genervt ist, Jae (die andere Frau) anfangs kein Wort sagt, und sie sich abwechselnd mit tanken, Essen klauen und Autos knacken beschäftigen und so immer weiter durchs Land fahren. Auch die Zusammentreffen mit einigen Menschen, deren Häuser sie besetzen oder Boote klauen, können keine wirklichen Spannungsmomente erzeugen.

"Unheimlich" oder "messerschaft" fand ich die Geschichte nicht, bis auf einen Twist (der vorhersehbar war) gab es nicht "jede Menge". Ich hatte eher einen gesellschaftskritischen Thriller erwartet, in dem die Meinungen der Öffentlichkeit - die Evie zum Großteil für eine kaltblütige Mörderin und zu einem kleineren Teil für eine Art "Rächerin der Armen" halten - irgendwie mehr Raum bekommen. Oder dass Evie irgendwie versucht, zu beweisen, dass sie die Morde nicht begangen hat.

Stattdessen fangen die beiden Frauen eine Art (vor allem sexuelle) Beziehung an - das war tatsächlich mal eine positive Abwechslung. (Auch wenn ich den Weg dahin nicht wirklich nachvollziehen konnte. Am Anfang ekelt Evie sich regelrecht vor Jae. Nachdem diese gewaschen ist und eine neue Frisur hat, erkennt sie schon, dass sie gut aussieht - aber sexuelle Spannung habe ich irgendwie nicht bemerkt).
Leider konnte weder dies dies noch die Rückblenden auf die (beide irgendwie kuriosen) Biografien der Frauen die sich ständig wiederholende und dahinziehende Handlung auch nicht mehr retten.

Das Ende fand ich richtig schlecht. Evies Leben in einem Zeitraum von 5 Jahren später wird auf 20 Seiten nacherzählt, es kommen überhaupt keine Emotionen rüber und es fühlt sich überhaupt nicht nach einem Abschluss an.