Korea von innen

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frischelandluft Avatar

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Die Erzählung beginnt so sachlich wie die Berichterstattung eines Spions. Der Leser wird zum neugierigen, distanzierten Beobachter. Doch gerade dadurch wird man sofort gepackt, die Erwartung dessen, was noch kommt, ist hoch. Der Berichterstatter berichtet aus der Sicht des Ehemanns von den plötzlichen Verhaltensveränderungen seiner Frau Jiyoung, sie zeigt schizoide Züge, die sowohl ihn, als auch den Leser verstören. Was ist mit ihr passiert? Wie ist ihre Geschichte?

Dann folgt die Lebensgeschichte Jiyoungs mit ihrer Geburt 1982. Sie wächst mit zwei Geschwistern auf, einer Schwester und einem Bruder. Dieser Bruder wird in der Familie stark bevorzugt, denn er ist der männliche Spross, von Anfang an wird den Mädchen beigebracht, dass sie nicht so viel wert seien wie ihr Bruder.

Uns geht es als Frauen in Mitteleuropa sehr gut. Wir sollten uns bewusst sein, dass es nicht überall so ist, es muss auch nicht unbedingt schlechter, nur anders sein. Ich interessiere mich sehr für die Art, wie Frauen in anderen Kulturen leben (müssen), wie sie im Alltag handeln und denken, wie sie mit ihrem Schicksal umgehen, bzw. das Schicksal mit ihnen umgeht, wie ihre Beziehung zu ihrem Partner, ihrer Familie und Umgebung ist, wie sie arbeiten und Familie miteinander vereinen oder auch nicht. Ich erwarte von diesem Buch viel, nachdem ich gelesen habe, wie die koreanische Reaktion darauf war. Ich werde auf jeden Fall weiter lesen.