Schonungsloser, aufrührender Blick auf die Rolle der Frau in Korea

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paragraphenreiterin Avatar

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Jiyoung , Ehefrau und Mutter einer Tochter, scheint ganz plötzlich eine Art multipler Persönlichkeitsstörung zu entwickeln. Völlig unvorhersehbar nimmt sie von einem Moment auf den anderen Sprachweise, Gestik, Mimik und Haltung von anderen Personen an. Wenn sie eine dieser "Rollen" innehat, verfügt sie auch über Informationen, die sie eigentlich gar nicht haben kann.
Jiyoung selbst kann sich nach so einer temporären "Verwandlung" an nichts erinnern, doch ihr Mann wird zunehmend besorgt und bei einer Familienfeier eskaliert das Ganze, weil Jiyoung in der Rolle ihrer eigenen Mutter Dinge sagt, die sie besser für sich behalten hätte.
Oder schiebt Jiyoung nur eine psychologische Erkrankung vor, um endlich sagen zu können, was sie sonst immer runterschlucken muss?

Man hat den Eindruck etwas Verbotenes zu lesen, so schonungslos und bloßstellend wird die Rolle der Frau in der koreanischen Gesellschaft gezeichnet. Kein Wunder, dass dieses Buch Massenproteste im Land ausgelöst hat. Ein unglaublich mutiges Buch.