Brisant

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rosa3333 Avatar

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Mir hat das Buch gefallen - trotz seines sachlichen, prosaischen Schreibstils. Ich konnte keine tiefe, innige Verbindung zu den Charakteren aufbauen, die es mir schwer schaffte, von ihnen Abschied zu nehmen und sie ihr Leben allein weiterleben zu lassen. Aber das Buch enthält eine Botschaft, eine große, wichtige Botschaft, und vielleicht ist ebendieser klare, rüschenlose Schreibstil notwendig, um sie zu transportieren, um zu vermeiden, dass sie zwischen atmosphärischen Landschaftsbeschreibungen und schwülstigen Metaphern untergeht. Es erschreckt, welchen Status viele Frauen in vielen Teilen der Welt immer noch haben, wie sie auf eine einzige Rolle konzentriert werden und wie die Gesellschaft, in der sie aufwachsen, ihnen verbietet, mehr zu sein, etwas Eigenes in ihrem Leben aufzubauen. Der Roman rüttelt wach, konfrontiert den Leser schonungslos mit der Realität und lässt keinen Platz für dichterische Anmut und Träumereien.
Ich würde nicht so weit gehen, es ein "großes literarisches Werk" zu nennen; es ist, nüchtern ausgedrückt, ein Roman, der seinen Zweck erfüllt.