Ein besonderes und einzigartiges Buch!

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sureallee Avatar

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„Kim Jiyoung, geboren 1982“ habe ich gelesen, weil ich wissen wollte was an dem Sensationserfolg aus Korea wirklich dran ist. Da sich zu diesem Buch schon viele Meinungen gebildet haben und die Erzählung von Cho Nam-Joo nun schon in vielen Reihen als Pflichtlektüre und wichtiges Buch ausgesprochen wurde, hat es mich umso mehr gereizt es lesen zu wollen. Zunächst ist es natürlich immer so, das alles was als „Mainstream“ abgestempelt wird für viele Leser auch automatisch etwas abschreckend wirkt und mit Misstrauen beäugelt wird. Bei diesem Buch ist es jedoch so, dass es eine besonders wichtige Thematik behandelt, nämlich die Erniedrigung von Frauen in Korea. Wie die Autorin selbst schreibt, geht es darum Frauen aufzuklären und ihnen auch die Angst zu nehmen, sie können in ihrem Leben nichts mehr erreichen, sobald sie verheiratet sind und Kinder haben. Alleine schon über ein so aufwühlendes und provozierendes Thema zu schreiben verlangt Aufmerksamkeit. Ich persönlich habe die 207 Seiten an einem Tag verschlungen auch wenn es keine einfache Lektüre ist. Es geht um die Geschichte einer jungen verheirateten Frau, Kim Jiyoung, die mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter in Seoul lebt. Sie hat ihre Arbeitsstelle gekündigt, um sich für ihre Familie besser kümmern zu können. Eine Entscheidung die ihr sehr schwer gefallen ist, denn sie ist ihrem Beruf sehr gerne nachgegangen. Dieser Verzicht löst in Kim Jiyoung etwas aus und sie beginnt sich plötzlich gegenüber ihrem Ehemann und Familie seltsam zu verhalten. Sie tanzt mit ihrem Verhalten etwas aus der Reihe und dies empört und entsetzt die Familie so sehr, dass sie ihren Ehemann bitten professionelle Hilfe bei einem Arzt aufzusuchen. Im laufe des Buches wird es immer wieder kleine Zeitreisen vom Leben der Kim Jiyoung geben, die den Leser die ungeschminkte Wahrheit aufzeigt, wie das Leben von Frauen durch Traditionen, Gesetze und Institutionen tabuisiert wird und mit dieser sehr besonderen Erzählweise der Autorin auch für Massenproteste in Korea sorgte. "Kim Jiyoung, geboren 1982" ist mutig, provokant und eine wichtige Lektüre. Für mich eine absolute Leseempfehlung und ein Augenöffner.