Ein Einblick in die Gesellschaft...

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zansarah Avatar

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"Kim Jiyoung, geboren 1982" erzählt die Geschichte einer arbeitenden Hausfrau in Südkorea. Die Figur Kim Jiyoung steht für eine Frau der Mittelschicht aus Seoul. Eines Tages benimmt sie sich seltsam und ihr Umfeld erklärt sie für verrückt. Dabei ist sie psychisch krank und kommt mit ihrem Leben nicht mehr so gut klar.

Kim Jiyoungs Psychater erzählt ihre Lebensgeschichte nach und deckt ein Problem der südkoreanischen Gesellschaft auf: Viele Frauen müssen hart dafür arbeiten, dass sie ihre Familie ernähren können. In traditionellen Familienverhältnissen ist das BIld einer nicht arbeitenden Hausfrau durchaus noch vorhanden. Südkorea ist ein westlich geprägtes Land. Daher sind viele Lebensweisen sehr amerikanisch. Dies ist auch ein Punkt der mich in dieser Erzählung gestört hat. Ich wollte mehr von den kulturellen Feinheiten Südkoreas erfahren. Jedoch wirkte Kim Jiyoungs Leben oft so typischwestlich, dass die Geschichte auch in einem amerikanischen oder europäischen Setting hätte spielen können.

Sehr interessant hingegen waren die Verweise auf Statistiken. Besonders eindrücklich war der Satz, in dem es darum ging, dass südkoreanische Frauen weniger verdienen als Männer und dazu noch viel härter arbeiten müssen als Frauen in anderen Ländern.

Mir hat dieGeschichte von Kim Jiyoung gut gefallen, da sie für viele südkoreanische Frauen in der heutigen Zeit steht, die sich ihren Platz in der noch sehr Männer bezogenen Gesellschaft erkämpfen müssen. Ähnlich wie in Europa gibt es noch nicht genug Frauen in Führungspositionen und ein erstgebohrener Junge ist immer noch mehr bedeutend als eine Tochter. Mir wurde leider nicht ganz klar, wie sich Kim Jiyoungs Krankheit zusammensetzt, denn diese kam viel zu kurz. Es hätte auch noch mehr südkoreanische Kultur vorkommen können. Es ist trotzdem eine Empfehlung, wenn man Südkorea kennen lernen möchte.