Lesen, nachdenken, umdenken

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mademyday Avatar

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Dies ist die Geschichte von Kim Jiyoung. Die Geschichte über ein Leben als Frau in Korea - geprägt von Benachteiligung, Unterdrückung und (sozialen) Ängsten. Ein Leben voller Kompromisse und Ungerechtigkeiten, welches für viele Frauen täglich Realität ist.

Cho Nam-Joo beschreibt das Leben einer Frau in mitten des hierarchischen System Koreas aus der Sicht Jiyoungs Psychiaters. Unverblümt, sachlich und präzise zeigt die Autorin den Lebensweg des weiblichen Geschlechts in chronologischer Reihenfolge auf und macht damit die systematische gesellschaftliche Erniedrigung mehr als deutlich.

Auf große Emotionen kann der Leser hier vergebens warten. Die nüchterne, fast schon karge Sprache funktioniert aber ideal mit dieser Story und lässt den Inhalt besonders authentisch und bedrückend wirken.

Als in Europa lebende Frau, schiebt man die Problematik die es "dort" gibt, gerne erst einmal zur Seite. Schnell wird aber klar: Dies ist die Geschichte von Kim Jiyoung. Doch diese Geschichte lässt sich auf so viele anderen Frauen, die tagtäglich von Anfeindungen und Ungerechtigkeiten umgeben sind, übertragen. Cho Nam-Joo hält Lesern mit ihrem gesellschaftskritischen und brandaktuellen Werk über all auf dieser Welt den Spiegel vor.

Dieses Buch sollte vielfach gelesen werden! Es regt zum Nachdenken und hoffentlich auch bei vielen Menschen in gewissen Situationen zum Umdenken an. Eine große Leseempfehlung!