Super Buch zur koreanischen Misogynie

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mikki44 Avatar

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Kim Jiyoung lebt am Rande von Seoul in Korea mit ihrem Mann und ihrem kleinen Baby. Für ihre Tochter hat Jiyoung auch ihren Job aufgegeben und zeigt seitdem eine deutliche Verhaltensänderung, indem sie in die Rollen ihr bekannter Frauen schlüpft. Geängstigt davon sucht sich ihr Mann Hilfe bei einem Psychiater, der in dem vorliegenden Buch eben die Geschichte von Jiyoung nacherzählt.
Beginnend mit der Lebensgeschichte der eigenen Mutter, die sich seit Generationen als Tradition in Korea weiterträgt und nun auch auf Jiyoung lastet, zeigt sich ein patriarchal geprägtes Gesellschaftsbild, in dem Mädchen, Frauen, Töchter, Mütter alles in die Zuarbeitung von Jungen, Männern, Söhnen und Vätern investieren, eigene Interessen und Persönlichkeiten beiseite schieben und als eigenen Willen ausgeben.

Das Buch hat mir außerordentlich gut gefallen. Ich fand es besonders spannend über misogynie Strukturen in einem anderen Land zu erfahren. Trotz der wirtschaftlichen Entwicklung in Korea und der damit verbundenen Steigerung des Bildungsstandes von Frauen, erlebte die Gleichberechtigung nur einen langsamen Aufstieg. Erst 2010 entwarf das Land ein Frauenrechtsgesetz. Die Autorin unterstreicht ihren Roman mit dazu passenden Quellen.