Sollte jede Schule haben
Martine Letteries „Kinder von fern“, illustriert von Elena Cavion, erzählt bewegend das Schicksal von vier Kindern, die aus unterschiedlichen Ländern geflohen sind und am Ende in einer niederländischen Willkommensklasse aufeinandertreffen. Diese Rahmenhandlung erlaubt einen berührenden, persönlichen Zugang zu Flucht und Ankommen – ohne je zu überfordern, aber auch ohne die Themen ganz auszublenden. Die Erlebnisse der Kinder sind in klarer, zugänglicher Sprache geschildert, sodass junge Leserinnen und Leser sich gut in die Figuren einfühlen können.
Auffällig ist dabei, dass vieles nur angedeutet bleibt: Die Gründe für die Flucht – Krieg, Gewalt, Verfolgung – werden oft weichgezeichnet, vermutlich um der jungen Zielgruppe gerecht zu werden. Damit wird einerseits Rücksicht genommen, andererseits bleiben zentrale Ursachen abstrakt. Gerade die Schlussszene in der Willkommensklasse wirkt deshalb doppeldeutig: Sie vermittelt zwar Hoffnung und Zusammenhalt, blendet aber die realen Herausforderungen solcher Klassen aus, wie sie auch in Österreich existieren. Dort wie hier stehen solche Klassen in der Kritik, weil es an psychologischer Betreuung, Sozialarbeit und langfristiger Begleitung fehlt – die Kinder sollen vor allem „beschulbar“ gemacht werden, unabhängig von ihren oft sehr traumatischen Erfahrungen. Diese Ebene bleibt im Buch ausgeklammert. Ebenso ist es nicht die Realität aller Kinder, in solche Klassen zu kommen. Manche werden in eine, ohnehin schon schwierige, Klasse dazugesetzt, ohne zusätzliche Betreuung.
Gleichwohl gelingt es Letterie und Cavion hervorragend, das Thema für Kinder verständlich, greifbar und emotional nachvollziehbar zu machen. Die Illustrationen sind detailreich und einfühlsam und tragen entscheidend dazu bei, die Figuren lebendig wirken zu lassen. „Kinder von fern“ ist ein wichtiges Buch, um Empathie zu fördern und erste Gespräche über Flucht und Ankommen anzustoßen – auch wenn es bewusst nicht alle Härten zeigt, die hinter diesen Geschichten stehen. Ich werde das Buch auf jeden Fall im Unterricht einsetzen.
Auffällig ist dabei, dass vieles nur angedeutet bleibt: Die Gründe für die Flucht – Krieg, Gewalt, Verfolgung – werden oft weichgezeichnet, vermutlich um der jungen Zielgruppe gerecht zu werden. Damit wird einerseits Rücksicht genommen, andererseits bleiben zentrale Ursachen abstrakt. Gerade die Schlussszene in der Willkommensklasse wirkt deshalb doppeldeutig: Sie vermittelt zwar Hoffnung und Zusammenhalt, blendet aber die realen Herausforderungen solcher Klassen aus, wie sie auch in Österreich existieren. Dort wie hier stehen solche Klassen in der Kritik, weil es an psychologischer Betreuung, Sozialarbeit und langfristiger Begleitung fehlt – die Kinder sollen vor allem „beschulbar“ gemacht werden, unabhängig von ihren oft sehr traumatischen Erfahrungen. Diese Ebene bleibt im Buch ausgeklammert. Ebenso ist es nicht die Realität aller Kinder, in solche Klassen zu kommen. Manche werden in eine, ohnehin schon schwierige, Klasse dazugesetzt, ohne zusätzliche Betreuung.
Gleichwohl gelingt es Letterie und Cavion hervorragend, das Thema für Kinder verständlich, greifbar und emotional nachvollziehbar zu machen. Die Illustrationen sind detailreich und einfühlsam und tragen entscheidend dazu bei, die Figuren lebendig wirken zu lassen. „Kinder von fern“ ist ein wichtiges Buch, um Empathie zu fördern und erste Gespräche über Flucht und Ankommen anzustoßen – auch wenn es bewusst nicht alle Härten zeigt, die hinter diesen Geschichten stehen. Ich werde das Buch auf jeden Fall im Unterricht einsetzen.