Fesselnd, Spannend, Lesenswert!

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tansmariechen Avatar

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Es ist das Jahr 1929. Marlene von Weilert liebt ihren Beruf als Kinderärztin an der Kinderklinik Weißensee. Sie leidet sehr unter ihrer Kinderlosigkeit. Sie entscheidet sich, kürzer zu treten. Als das Antibiotikum Penicillin entdeckt wird, brennt Marlene darauf, das neue Wundermittel zu erforschen. Sie ist hin- und hergerissen zwischen ihrem Beruf und ihrem privaten Glück mit dem Kinderarzt Maximilian von Weilert, der sich nichts mehr wünscht, als eine eigene Familie. Ihre Schwester Emma hat gerade ganz andere Sorgen. Ihr Sohn Theo verbringt immer mehr Zeit mit Freunden, die sich politisch radikalisieren. Emma ist fest entschlossen: Sie wird um ihren Sohn kämpfen!
Den Roman Kinderklinik Weißensee, Tage des Lichts, hat Antonia Blum am 29. September 2022 herausgebracht. Das perfekt zum Genre passende Cover ist auf Anhieb als Teil der Reihe um die erste Kinderklinik Berlins erkennbar. Es handelt sich um den 3. Band. Er ist ohne Vorkenntnisse der vorigen Bände gut zu lesen. Ich empfehle jedoch diese Reihe von Beginn an in der richtigen Reihenfolge zu lesen, denn dann entwickelt sie erst ihren ganzen Charme.
Im Mittelpunkt steht die Kinderärztin Marlene, die ebenso wie Emma detailliert und facettenreich dargestellt wird. Mein Herz schlägt für Emma und so habe ich mit ihr gefiebert, gehofft und gekämpft. Nicht nur um ihren Sohn Theo sondern auch um die Klinik, um ihren Job als Oberschwester und um ihre Dauerfehde mit Marie Luise Fischer. Marlene hat mir oft leid getan. Sie ist überlastet, Arbeit und Privatleben fordern zu viel von ihr. Maximilian setzt sie zusätzlich unter Druck. Zu jeder Zeit sind die Belastungen der Haupt- und Nebenfiguren deutlich. In ihren Persönlichkeiten handeln sie nachvollziehbar, das lässt sie lebendig erscheinen.
Die Autorin hat einen sauberen Spannungsbogen durch ihre Geschichte gelegt, den sie immer wieder mit neuen Informationen füttert. So bleibt das Buch von vorne bis hinten unterhaltsam und informativ. Mit diesem Buch habe ich viele unterhaltsame Lesestunden verbracht. Ich empfehle es gerne all denen Lesern weiter, die fiktive Geschichten in einem historischen Rahmen mögen.
Antonia Blum hat mit einer geschickten Mischung aus Liebe, Drama und Geschichte einen spannenden Roman geschrieben, der sich mit der ersten Kinderklinik Berlins beschäftigt. Im Mittelpunkt stehen die Schwestern Marlene und Emma, die wir in der Zeit um 1929 lesend begleiten. Ganz nebenbei erleben wir die Entdeckung des Penicillins mit.