Hat mir gut gefallen

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Mit „Tage des Lichts“ ist am 29.09. der dritte Teil um die Kinderklinik Weißensee erschienen. Mir haben die beiden vorherigen Teile so gut gefallen, dass das Buch ganz weit oben auf meiner Wunschliste stand. Wir befinden uns mit der Handlung in den Jahren 1929 bis 1931 und somit in einer Zeit des politischen Umschwungs. Im Fokus stehen wieder die Schwestern Emma und Marlene, die beide vor viele Herausforderungen gestellt werden. Allgegenwärtig ist der steigende Einfluss der NSDAP, die beim Volk immer mehr Anhang findet. Marlene ist mit ihrer Karriere in der Kinderklinik sehr erfolgreich und blüht bei der Arbeit regelrecht auf. Ihr Privatleben sieht dagegen ganz anders aus, denn die Ehe mit Maximilian kriselt wegen dem Kinderwunsch, der bisher nicht in Erfüllung gegangen ist. Durch ein unvorhergesehenes Ereignis beschließt Marlene, die Arbeit hintenanzustellen und sich mehr auf ihre Ehe zu konzentrieren. Dieses Vorhaben gerät allerdings ins Wanken, als Alexander Fleming das Penicillin entdeckt. Marlene juckt es in den Fingern, sie möchte mit forschen und helfen, die medizinischen Bedingungen zu verbessern – so gerät sie in einen tiefen Zwiespalt. Emma arbeitet auch in der Klinik und muss sich beruflich immer wieder beweisen. Privat bereitet ihr vor allem ihr Sohn Theo sorge, denn dessen Freude legen teilweise rechte Gesinnungen an den Tag. Somit steht auch sie vor der Frage, was sie tun soll.

Auch in diesem Band hat es mir gut gefallen, wie anschauloch Antonia Blum die damalige Zeit mit ihren Problemen beschreibt. Die Schwestern haben bisher unglaubliches erreicht und doch bleiben auch sie nicht vor den ganz normalen Problemen des Lebens verschont. Neid im Beruf, Kinderwunsch, politische Gesinnungen – all diese Themen sind aus dem Leben gegriffen und natürlich auch heute noch aktuell. Da hat mir der Rückblick in die damalige Zeit gut gefallen. Für mich war es sehr interessant zu sehen, wie Emma und Marlene mit diesen Herausforderungen umgehen und an ihnen wachsen. Die Entdeckung des Penicillin ist natürlich ebenso ein riesiger Meilenstein, der für mich genau so spannend zu verfolgen war.

Das Setting greift vollkommen überzeugend mit den Charakteren und der Handlung ineinander. Für mich entstand beim Lesen eine „schlüssige“ Welt in meinem Kopf, es passte alles. Es machte einfach Spaß, die beiden Schwestern zu begleiten, auch wenn die Situationen und Themen teilweise sehr ergreifend waren. Mich konnte das Buch wieder vollkommen überzeugen, sodass ich gespannt dem vierten Teil entgegensehe (ET Februar 2023). Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für jeden, der historische Romane (besonders im medizinischen Umfeld) mag.