Marlene und Emma in Tagen des Lichts

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bavaria123 Avatar

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Unverkennbar. Das Cover von "Tage des Lichts" zeigt sofort, dieses Buch gehört zur Reihe der Kinderklinik Weißensee. So einen Wiedererkennungswert finde ich gut. Und mir gefällt außerdem, dass es nun einen dritten Band gibt.

Wir begeben uns in die Jahre 1929 und 1930, natürlich mit den beiden Schwestern Marlene und Emma.
Marlene ist Kinderärztin und mit dem Klinikdirektor Maximilian von Weilert verheiratet.
Emma ist mittlerweile Oberschwester geworden und hat neben ihrem Sohn Theodor mit ihrem Mann Kurt eine Tochter namens Lissi.

Auch ein paar andere "alte Bekannte" tauchen in diesem Buch wieder auf. So richtig gefreut habe ich mich über Willy Pinke, den ehemaligen Pförtner mit dem Herz am richtigen Platz.

Ein großes Thema in diesem Buch ist neben dem Freud und Leid der Protagonistinnen die Entdeckung des Penicillins. Mutig gehen Marlene und Professor Czerny diesem Antibiotikum eine Chance. Das ist gut recherchiert dargestellt.
Auch sonst trifft die Autorin gut die Zeit am Ende der Weimarer Republik und dem Aufsteigen der NSDAP.
Schon etwas schlucken musste ich bei den Parallelen zu der heutigen Zeit in Sachen Inflation, hohen Energiekosten und der allgemeinen täglichen Unsicherheit.

Der Sprachstil ist wieder sehr bild- und lebhaft und macht so wirklich Lesespaß. Ein paar Längen haben sich in diesem Buch eingeschlichen und das Ende finde ich persönlich etwas zu übertrieben glücklich, aber die 487 Seiten bieten eine ausgesprochen angenehme Unterhaltung.

Wer gerne historische Tatsachen eingebettet in eine fiktive Geschichte liest, wird hier bestens bedient.
Ich habe alle drei Bände gelesen und würde das auch so empfehlen, auch wenn man sicher "Tage des Lichts" auch ohne diese Vorkenntnisse lesen kann.

Ich vergebe gerne 4 Sterne und freue mich schon auf den vierten Band, auch wenn ich da noch bis zum Februar 2024 warten muss.